Der bekannte steirische Journalist Hans Pretterebner ist bedauerlicherweise verstorben. Pretterebner war nicht nur ein angesehener Autor, sondern auch für seine investigative Arbeit im Zusammenhang mit dem Lucona-Skandal in den 1980er Jahren bekannt. Der Lucona-Skandal war eine der größten politischen Affären in der österreichischen Nachkriegsgeschichte, die hochrangige Politiker und Unternehmer betraf.
Pretterebner wurde am 12. Oktober gemäß Berichten der Medien als verstorben gemeldet. Er wurde am 8. April 1944 in Haselsdorf geboren und begann seine Karriere als Angestellter in einem Grazer Zeitungs- und Buchverlag. Später arbeitete er in einem mittelständischen Industriebetrieb und war freiberuflich als Journalist tätig, bevor er 1975 hauptberuflich in den Journalismus wechselte.
In seiner politischen Monatsschrift „Politische Briefe“ befasste sich Pretterebner mit dem Untergang des Frachtschiffs Lucona, was später zu seinem Bestseller-Buch „Fall Lucona“ im Jahr 1987 führte. Der Skandal um die Lucona drehte sich um Frachtmieter Udo Proksch, der das Schiff sank und eine beträchtliche Versicherungssumme forderte.
Pretterebner spielte eine wesentliche Rolle bei der Aufdeckung des Lucona-Skandals, der Proksch schließlich 1992 wegen Mordes verurteilt wurde. Der Skandal enthüllte einen geplanten Versicherungsbetrug, bei dem Proksch das Leben von zwölf Menschen riskierte. Der Journalist und Autor Gerald Freihofner war ebenfalls an der Recherche und Aufdeckung des Falls beteiligt.
Der Club 45, ein exklusiver Herrenclub mit führenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft, spielte eine wichtige Rolle in diesem Skandal. Politische Einflussnahmen verzögerten das Verfahren, aber letztendlich führten die Enthüllungen zur Verurteilung von Proksch zu lebenslanger Haft im Jahr 1991.
Pretterebner und Freihofner werden für ihre Hartnäckigkeit und investigative Arbeit in diesem skandalösen Fall in Erinnerung bleiben. Ihre Beiträge haben dazu beigetragen, die wahren Machenschaften hinter dem Lucona-Skandal ans Licht zu bringen.
Quelle: www.meinbezirk.at