Die Lage in der steirischen Gemeinde Thörl hat sich in den letzten Tagen drastisch verschlechtert. Nach dem drohenden Hochwasser, bedingt durch anhaltende Regenfälle, wurde den Anwohnern ein Zivilschutzalarm ausgerufen. Besonders in den Tiefgaragen und Kellerräumen wird eindringlich gewarnt, während die Bürger dazu aufgefordert werden, Wertgegenstände in höhere Stockwerke zu schaffen und unnötige Autofahrten zu vermeiden. Diese Warnung fühlt sich nicht wie ein isoliertes Ereignis an, sondern bringt die besorgniserregenden Trends in der Region deutlich ans Licht.
Bereits im Juli war Thörl von heftigen Regenfällen betroffen, als der Thörlbach über die Ufer trat und zu massiven Überflutungen führte. Der Sprecher der Landeswarnzentrale Steiermark, Harald Eitner, betont, dass auch diesmal mit einem Hochwasserstand gerechnet werden müsse, der eine Rückkehr von der geschätzten 30-jährigen Hochwasserperiode in der Mürz sowie einem 20-jährigen Hochwasserstand für den Bereich der Salza zur Folge haben könnte.
Bedrohliche Wetterbedingungen
Intensive Regenfälle, kombiniert mit der in jüngster Zeit geschmolzenen Schneedecke und heftigen Sturmböen, haben eine agile und bedrohliche Situation verursacht. Während eines Pressegesprächs schilderte Landeshauptmann Drexler die Dringlichkeit der Lage: „Die Kombination aus erheblichen Regenfällen, sehr viel Schnee und ziemlich dramatischen Sturmböen hat für eine außerordentlich bedrohliche und gefährliche Situation gesorgt.“ Der Sturm wird voraussichtlich bis in die späten Abendstunden des aktuellen Tages anhalten, wobei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erwartet werden.
In der Nacht auf Sonntag haben die Windböen massiv zugenommen, wobei in einigen Regionen Geschwindigkeiten von 160 km/h erreicht wurden, wie auf dem Schöckl. Diese Winde verursachten erhebliche Schäden, darunter umgestürzte Bäume und abgebrochene Strommasten, was zur Folge hatte, dass zahlreiche Haushalte ohne Strom waren.
Hilfseinsätze und Appelle zur Sicherheit
Mit einem personalisierten Ansatz mobilisierte die Feuerwehr mehr als 3.000 Einsatzkräfte und 280 Wehren zu 350 Einsätzen, um der verzweifelten Lage Herr zu werden. Parallel waren 200 Einsatzkräfte auf dem Weg, um in Tulln aktiv werden zu können. Diese Größe des Rettungseinsatzes beleuchtet das gesamte Ausmaß der Bedrohung, die über das lokale Geschehen hinausgeht.
Die Energie Steiermark berichtete von massiven Stromausfällen, die über 25.000 Haushalte betrafen, und als die Schäden an der Strominfrastruktur etwas genauer geschätzt wurden, belief sich die Höhe auf Millionenbeträge. Die Gefahren durch die wechselhaften Wetterbedingungen, die stark erweichenden Böden und die gewaltigen Sturmböen blieben ein zentrales Thema, worauf auch Landeshauptmann Drexler wiederholt hinwies.
Die Bevölkerung wird eindringlich aufgefordert, Sicherheitsmaßnahmen ernst zu nehmen. Um insbesondere Verletzungen zu vermeiden, ist der Aufenthalt in Wäldern, Parks und in der Nähe von Ufern stark abzuraten. Die Warnung wird verstärkt durch die angespannte Kombination von Regen, Schnee, aufgeweichten Böden und Sturm, die eine erhebliche Gefahr darstellen können. Auch von Bergtouren wird dringend abgeraten, was die gravierende Situation dieser Tage erkennbar macht.