Die Caritas hat beschlossen, das Pflegewohnhaus Frauenberg an die MAVIDA Group abzugeben, und dies wird zum Ende Oktober 2024 vollzogen. Dies kommt für die 36 Bewohner und Angestellten bedeutsam, da die Kontinuität der Betreuung und der Arbeitsplätze damit gesichert ist.
„Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht“, betonte Nora Tödtling-Musenbichler, die Direktorin der Caritas. Sie erklärte weiter, dass trotz des Wunsches, die Einrichtung weiterzuführen, die gegenwärtigen Rahmenbedingungen dies unmöglich machen. Besonders kritisierte sie, dass die Finanzierung für kleinere Pflegeeinrichtungen nicht angemessen berücksichtigt wird. „Es sind Lösungen notwendig, die auf die spezifischen Gegebenheiten der kleinen Häuser abgestimmt sind“, forderte sie.
Hintergründe zum Betreiberwechsel
Das Pflegewohnhaus Frauenberg war seit Januar 2020 unter der Trägerschaft der Caritas und steht im Eigentum des Benediktinerstifts Admont. Die Caritas nahm die Herausforderung an, wusste jedoch, dass die Struktur der Einrichtung spezielle Herausforderungen mit sich brachte. Nach vier Jahren war ursprünglich eine Evaluierung geplant, die jedoch aufgrund verschärfter Bedingungen wie Corona und Personalmangel zu diesem Rückzug führte.
Die Übernahmestruktur ist entscheidend, da die Personalintensität der Pflege im Frauenberg hoch ist und diese Kosten nicht durch den aktuellen Pflegeschlüssel abgedeckt werden können. Das Benediktinerstift suchte daraufhin nach einem neuen Betreiber und fand in der MAVIDA Group einen Partner. Ein wichtiger Aspekt dieser Übergabe ist, dass die MAVIDA Group in die bestehenden Arbeitsverträge der Caritas-Mitarbeiter einsteigt, sodass ein nahtloser Übergang für die Bewohner gewährleistet ist.
Wichtige Forderungen der Caritas
Direktorin Tödtling-Musenbichler wies darauf hin, dass das Beispiel Frauenberg zeigt, wie dringend notwendig es ist, individuelle Lösungen für kleinere Pflegeeinrichtungen zu entwickeln. Sie beklagte, dass die aktuelle Kostenschlüsselregelung an großen Einrichtungen orientiert ist, was für kleinere Häuser nicht praktikabel ist. Der Vorteil, Pflegewohnheime in der Nähe der Wohnorte von Angehörigen anzubieten, bleibt ein zentrales Anliegen. Weiterhin habe die Caritas Steiermark über 100 Jahre Erfahrung in der Pflege und plant, ihre Dienste in den verbleibenden 15 Pflegewohnhäusern sowie 19 Standorten für Betreutes Wohnen fortzusetzen.
„Pflege ist ein Thema, das uns alle betrifft“, schloss Tödtling-Musenbichler. Auch in der Langzeitpflege wird die Caritas weiterhin auf eine hohe Qualität ihrer Angebote setzen und sowohl junge als auch erfahrene Fachkräfte ausbilden. Nähere Informationen zu diesem Thema sind in einem Bericht auf www.5min.at zu finden.