
In Amstetten wird vom 25. November bis zum 10. Dezember mit den "16 Tagen gegen Gewalt" ein starkes Zeichen gegen bestehende Gewalt an Frauen und Kindern gesetzt. Während einer Kundgebung am 28. November, zu der politische Vertreter wie Bürgermeister Christian Haberhauer und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig antraten, forderten zahlreiche Frauenorganisationen mehr Bewusstsein für diese Problematik. Bürgermeister Haberhauer brachte es auf den Punkt: „Wir müssen das Thema Gewalt im privaten Bereich diskutieren und hinzuschauen“. Es ist eine direkte Aufforderung, die Augen nicht zu verschließen und für die Belange der Betroffenen einzutreten, um kreative Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.
Einen besonderen Fokus legen die Redner auf die Verbesserung von Unterstützungsangeboten. Die Landesrätin betont: „Wir müssen Gewalt aus der Privatheit holen und Frauen ermutigen, sich Hilfe zu suchen.“ Dies ist umso dringlicher, als die Zahlen alarmierend sind: Im Bezirk Amstetten gab es in diesem Jahr 172 Betretungsverbote, 33 mehr als im Vorjahr. Diese Statistik verdeutlicht den akuten Handlungsbedarf, um Frauen aus Gewaltbeziehungen zu befreien und ihnen ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Ein zentrales Element ist die Bereitstellung gut ausgestatteter Beratungsstellen und Frauenhäuser, wie auch die Frauenhelpline unter 0800 222 555, die anonymer Unterstützung bietet.
Notwendigkeit struktureller Veränderungen
Die Initiative umfasst auch strukturierte Maßnahmen, um der Gewalt an Frauen und Kindern entschlossen entgegenzutreten. „Es geht darum, Frauen Wege aus Gewaltbeziehungen aufzuzeigen“, meinte Königsberger-Ludwig und forderte, neben der finanziellen Unterstützung auch leistbare Wohnungen und geeignete Kinderbetreuungsangebote zu schaffen. Diese Initiativen sollen Frauen nicht nur retten, sondern ihnen auch die Möglichkeit geben, ihr Leben eigenständig zu gestalten.
Das Autonome Frauenzentrum und viele andere Beratungsstellen in Österreich sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil dieser Bewegung. Diese Stellen bieten Unterstützung, jedoch ist es entscheidend, dass die Zivilgesellschaft sich aktiv gegen Gewalt positioniert und nutzt die bestehenden Kontakte wie das Frauenhaus Amstetten. Es ist ein kraftvoller Aufruf, der nicht nur in der Region Amstetten, sondern auch durch die Werte, die in ganz Österreich vertreten werden, Widerhall findet. Ein gewaltfreies Leben für alle muss möglich sein.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung