
Die Schließung der Zuckerproduktion in Leopoldsdorf im Marchfeld bringt eine neue Perspektive für den Standort. Wie noe.gv.at berichtet, haben die Stadler Austria GmbH und die AGRANA AG eine Absichtserklärung über die Pachtung von Teilen des Werksgeländes unterzeichnet. Die Vereinbarung wurde im Beisein von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner besiegelt, die dabei einen vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der wirtschaftlichen Impulse und der Schaffung neuer Arbeitsplätze äußerte.
Im Zuge dieser Entwicklung plant Stadler Austria, das Typtestzentrum für ÖBB-Doppelstockzüge sowie weitere Projekte von Zwentendorf nach Leopoldsdorf zu verlagern. Darüber hinaus soll in einer späteren Phase ein Instandhaltungsstützpunkt für Schienenfahrzeuge errichtet werden, um den Bedarf an Test- und Entwicklungszentren in Europa zu decken, wie eisenbahn.blog hervorhebt.
Langfristige Pläne und neue Arbeitsplätze
Der Pachtvertrag, der mit einer Laufzeit von über drei Jahrzehnten verhandelt wird, könnte zur Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze führen, betont Christian Diewald, Geschäftsführer von Stadler Austria. Er kündigte an, dass in den kommenden Tagen Bodengutachten für die erste Phase des Projekts beginnen werden. Gleichzeitig plant AGRANA, den Standort weiterhin als Logistikhub zu nutzen und eine Zusammenarbeit mit Stadler zu fördern, wie Stephan Büttner, CEO der AGRANA Beteiligungs-AG, erklärte.
Peter Spuhler, Präsident des Verwaltungsrates der Stadler Rail AG, sieht das Projekt als eine klare Bekenntnis zum österreichischen Bahnmarkt. Jochen Danninger, Aufsichtsratsvorsitzender von ecoplus, hebt die Wichtigkeit des Projekts für die Region hervor und unterstreicht die positiven Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft.
Marktentwicklung im Schienenverkehr
Um den Kontext der aktuellen Entwicklungen zu verstehen, ist es wichtig, auf die Marktbedingungen im Schienenverkehr einzugehen. Die Schienen-Control ist für die Marktbeobachtung des Schienenverkehrsmarktes in Österreich zuständig. Wie schienencontrol.gv.at berichtet, war der Schienenpersonenverkehrsmarkt in Österreich 2020 stark von der COVID-19-Pandemie betroffen. Ab 2021 gab es allerdings eine signifikante Erholung mit einem behaupteten Allzeithoch im Jahr 2023, das über 132 Millionen Personenzugkilometer erreicht hat.
Die Immobilienentwicklung in Leopoldsdorf könnte ermutigend sein, besonders angesichts der steigenden Nachfrage nach Bahnreisen, die über 328,3 Millionen Bahnreisende zählte – ein Zuwachs von über 11% im Vergleich zum Vorjahr. Dies könnte dem neuen Standorts von Stadler Austria zugutekommen, der in einer Zeit, in der der Schienenverkehr Wachstum aufzeigt, in Bewegung gesetzt wird.
Die infrastrukturellen Vorteile des ehemaligen AGRANA-Geländes sowie die Bestrebungen von Stadler, die Test- und Entwicklungskapazitäten in Europa zu erweitern, könnten entscheidend für die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region sein. Die Zusammenarbeit zwischen Stadler und AGRANA könnte nicht nur bestehende Arbeitsplätze sichern, sondern auch neue Perspektiven in einer sich schnell entwickelnden Branche schaffen.
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