Staatssekretär Sepp Schellhorn: Trotz Skandal bleibt er standhaft!

NEOS-Staatssekretär Sepp Schellhorn sieht sich Kritik ausgesetzt. Er schließt Rücktritt aus und betont Verdienste in der Regierung.
NEOS-Staatssekretär Sepp Schellhorn sieht sich Kritik ausgesetzt. Er schließt Rücktritt aus und betont Verdienste in der Regierung. (Symbolbild/DNAT)

Salzburg, Österreich - NEOS-Landessprecher und Staatssekretär Sepp Schellhorn sieht sich derzeit einem gewaltigen Sturm der Kritik ausgesetzt. Vorwürfe gegen ihn reichen von einer Dienstwagen-Affäre über einen kontroversen Nazi-Vergleich bis hin zu einem umstrittenen Werbevideo. Besonders in der öffentlichen Defensive versucht er, sich Gehör zu verschaffen. Trotz der anhaltenden Angriffe hat Schellhorn keinen Rücktritt in Erwägung gezogen und plant, sich weiterhin auf seine politischen Aufgaben zu konzentrieren. Er betont, dass er sich auf die Anerkennung seiner Leistungen innerhalb der Bundesregierung stützt, und äußerte im ORF-Interview, dass ein Rückzug für ihn nie ein Thema war, obwohl er verstärkt kritisiert wird.

Schellhorn, der über 500.000 Follower auf sozialen Netzwerken durch sein Format „Sepp, was machst Du?“ gewonnen hat, sieht sich als Opfer von „Skandalisierung“ und fordert eine sachgerechtere Diskussion. In der aktuellen Debatte spielt auch die Nutzung von sozialen Medien eine wichtige Rolle, die es politischen Institutionen ermöglicht, direkt mit der Bevölkerung zu kommunizieren. Der Kommunikationsfluss hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert, sodass Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen immer schneller Gehör finden können, während Politiker zunehmend auf digitale Kanäle setzen, um jüngere Wählergruppen anzusprechen, wie die Bundeszentrale für politische Bildung anmerkt.

Kritik und Kontroversen

Besonders umstritten war ein Vergleich, den Schellhorn in einer Talkshow anstellte, als er sich „wie vor 85 Jahren“ fühlte, was als indirekter Bezug auf jüdische Verfolgte während der Nazi-Herrschaft wahrgenommen wurde. Anlass seiner Aussage war eine Zugfahrt, auf der er von mehreren angetrunkenen Männern wegen seines Dienstwagens angepöbelt wurde. Nach der heftigen Reaktion aus der Öffentlichkeit entschuldigte sich der NEOS-Staatssekretär für diesen Vergleich und bezeichnete ihn als „unpassend“, entstanden in einem „emotionalen“ Moment, so Puls 24.

Obgleich Schellhorn den Vorwurf der Unangemessenheit nicht ignorieren kann, verteidigt er seine Kommunikationsstrategie als notwendig, um im politischen Geschehen sichtbar zu bleiben. Kritiker:innen anführen, dass sein Stil nicht nur belastend für die Regierungsarbeit ist, sondern auch die Grenzen zwischen politischer Kommunikation und populistischer Ansprache verwischt.

Die Rolle sozialer Medien

Die Dynamik, die soziale Medien in die politische Kommunikation bringen, ist unbestreitbar. In einem hybriden Mediensystem interagieren Bürger:innen, Politiker:innen und Journalist:innen auf neue Arten miteinander. Massenmedien, weiterhin zentral für die Reichweite, stehen in einem Spannungsverhältnis zur Individualkommunikation über Plattformen wie Instagram oder Facebook. Schellhorns Entscheidung, seinen Instagram-Auftritt zu löschen, könnte daher als strategische Reaktion auf die Kritik gewertet werden, während die digitale Präsenz anderer Politiker weiterhin an Bedeutung gewinnt.

Es bleibt abzuwarten, wie Schellhorns politische Karriere weiter verläuft. Obwohl er sich vehement gegen einen Rücktritt wehrt, steht er im öffentlichen Fokus und muss sich den Herausforderungen der modernen politischen Kommunikation stellen, die durch die Nutzung sozialer Medien und die damit einhergehenden Erwartungen an Transparenz und Dialog geprägt ist.

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Ort Salzburg, Österreich
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