In einem äußerst kontroversen Vorfall in Niederösterreich wurde einem Ukrainer die österreichische Staatsbürgerschaft entzogen, weil er sich weigerte, bei der Verleihung der Staatsbürgerschaft die Bundeshymne mitzusingen. Dieser Schritt wurde von der Landesregierung als strikte Einhaltung gesetzlicher Vorgaben angesehen. Die Entscheidung, die Staatsbürgerschaft zurückzuziehen, sorgt für hitzige Diskussionen im Internet, insbesondere im Forum von Krone.at, wo zahlreiche Leser ihre Meinungen äußerten. Ein User wies darauf hin, dass es weitaus wichtigere Kriterien für die Staatsbürgerschaft gäbe, als die Bereitschaft, die Hymne zu singen, und plädierte für eine stärkere Berücksichtigung von Aspekten wie Arbeitswillen und die Abwesenheit krimineller Tätigkeiten.
Die öffentliche Reaktion und die Hintergründe
Die Verweigerung des Ukrainers, dessen Identität nicht genannt wurde, sorgte für weitere hitzige Reaktionen. Vertreter der FPÖ und der ÖVP NÖ äußerten sich scharf über den „undankbaren“ Neuen Österreicher und bezeichneten die Staatsbürgerschaft als etwas „Hohes“, das kein Geschenk sei. Als mögliche Gründe für seine Weigerung wurden zum einen die “schwere getragene Weise” der Hymne und zum anderen die Unsicherheit über deren Komponisten genannt. Es wurde beispielsweise spekuliert, ob der Ukrainer das Gefühl hatte, die Musik würde nicht von Mozart stammen, sondern von Johann Baptist Holzer, was ihn verunsichert haben könnte, wie derStandard.at berichtete.
Die Empörung über die Rücknahme der Staatsbürgerschaft zeigte sich in den Kommentaren von „Krone“-Lesern, die zwischen Respekt für die Hymne und der Einschätzung, dass die Entscheidung zu hart sei, schwankten. Einige Leser stellten in Frage, ob nicht auch viele Österreicher die Hymne nicht fehlerfrei singen könnten. Der Vorfall wirft ein Licht auf die in Österreich herrschenden Erwartungen an Neuankömmlinge und die symbolische Bedeutung des Mitsingens bei der Staatsbürgerschaftsverleihung.
