Der Tiroler Unternehmer René Benko, einst ein prunkvoller Multimillionär und aktueller Pleitier, sieht sich ernsthaften Vorwürfen gegenüber. Die Staatsanwaltschaft Trient hat am Dienstag einen Haftbefehl gegen ihn erlassen und nennt ihn den "Anführer einer mafiaartigen kriminellen Vereinigung". Diese Gruppe soll gegründet worden sein, um unrechtmäßige Gewinne durch das Erlangen von Konzessionen und Genehmigungen zu erzielen, wie oe24 berichtete.
Doch Benko muss sich nicht vor einer Festnahme fürchten. Die österreichischen Behörden können den italienischen Haftbefehl nicht umsetzen, da sie ihm unter bestimmten Bedingungen keinen internationalen Haftbefehl ausstellen dürfen. Ein Sprecher der Innsbrucker Staatsanwaltschaft erklärte, dass es keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr gebe, weshalb Benko nicht in Haft genommen werden müsse. Dies bestätigt Berichte von Bloomberg Law, die darauf hinweisen, dass parallel mehrere Ermittlungen stattfinden, weshalb eine Festnahme nicht erforderlich sei.
Schwere Vorwürfe und rechtliche Auseinandersetzung
Die Anschuldigungen gegen Benko werden durch die Einbeziehung seiner Komplizen, wie dem Steuerberater Heinz Peter Hager und dem Unternehmer Paolo Signoretti, noch schwerer. Sie sollen mit ihm zusammenarbeiten, um die kriminellen Aktivitäten zu steuern. Benkos Anwalt, Norbert Wess, äußerte sich zuversichtlich, dass die Vorwürfe, die ihm erst jetzt bekannt wurden, als „inhaltlich unrichtig“ entkräftet werden können. Er betont, dass ein Großteil der Ermittlungen keinen Bezug zu Benko oder seiner Firma Signa aufweisen.
Die Situation um Benko bleibt angespannt, da die italienischen Ermittlungen eine umfassende Korruptionsuntersuchung beinhalten. Bislang sieht es so aus, als könne Benko seine Rechte in Österreich verteidigen und bleibt vorerst auf freiem Fuß, während die Ermittlungen weitergehen.