
Inmitten strenger Haushaltskürzungen plant das Innenministerium radikale Einschnitte bei den österreichischen Polizeimusikkapellen. Ein aktuell veröffentlichtes Dokument macht deutlich, dass die neun landesweiten Kapellen mit einem drastischen Auftrittsverbot im Ausland und einer Kürzung des Basisstundenkontingents von 20 Prozent rechnen müssen. Diese Entscheidung tritt sofort in Kraft und betrifft sämtliche geplanten Auftritte und Proben. "Es ist eine klare Einsparmaßnahme, die uns massiv trifft" beklagte ein Musiker der Kapellen, wie vienna.at berichtete.
Das neue Regelwerk schränkt zudem die Möglichkeit ein, zwischen Freitagabend und Montagmorgen sowie an Feiertagen zu proben oder zu auftreten. Bei Kirchen- oder Trauerfeiern dürfen nur noch sporadische Einsätze stattfinden, die auf Überstundenbasis entlohnt werden. Dies führt dazu, dass sogar das für 2026 geplante Polizeimusikfestival gestrichen wurde, das bislang alle zwei Jahre stattfand. Der Englische Garten in Salzburg, ein Ort für zahlreiche Konzerte, steht nun ebenfalls auf der Kippe, wie orf.at anmerkte.
Die Stimmung unter den Polizeimusikern ist entsprechend angespannt. Viele empfinden die neuen Richtlinien als unausweichliche Benachteiligung, da die Einsparungen nur einen minimalen Betrag im Vergleich zu den Verwaltungskosten der Bundespolizei ausmachen. "Das sind Peanuts," so ein betroffener Musiker. Während des Sparprogramms, das aufgrund ausstehender Bundesbudgets für 2025 eingeleitet wurde, müssen alle Ministerien restriktive Maßnahmen ergreifen. Tägliche Proben und Konzerte, die meist zwischen Montag und Donnerstag stattfinden, sind nun noch schwerer in den Terminkalender der Kapellen zu integrieren, was die Situation weiter verkompliziert.
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