Der Bodenverbrauch in Österreich ist alarmierend hoch, mit einer täglichen Inanspruchnahme von 12 Hektar, was etwa 16 Fußballfeldern entspricht. Dieser Verlust von landwirtschaftlichen Flächen zugunsten von Siedlungsprojekten könnte zukünftig ernsthafte Probleme für die heimische Landwirtschaft und die Versorgung mit österreichischen Produkten nach sich ziehen, wie aus einem aktuellen Sonderbericht des renommierten Austrian Panel on Climate Change (APCC) hervorgeht. Der Bericht „Landnutzung und Klimawandel in Österreich“, an dem 130 Wissenschaftler beteiligt waren, wurde am 30. April in Anwesenheit von Vizekanzler Werner Kogler und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler vorgestellt und vom Klima- und Energiefonds finanziert.
Vizekanzler Werner Kogler warnte vor den negativen Konsequenzen einer weiteren Betonierung von Flächen in Österreich, die künftigen Generationen die Möglichkeit nehmen würde, fruchtbare Böden für den Anbau von Nahrungsmitteln zu nutzen. Er betonte die dringende Notwendigkeit von effektivem Bodenschutz, der nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch Aspekte wie Hochwasserschutz, Artenvielfalt und den Klimaschutz betrifft. Der Bericht hebt die Bedeutung von produktiven Böden für die nationale Nahrungsmittelversorgung hervor, während gleichzeitig die Zersiedelung und unzureichende Berücksichtigung klimaregulierender Bodeneigenschaften als Herausforderungen identifiziert werden.
Die Wissenschaftler empfehlen konkrete Maßnahmen zur Eindämmung des Bodenverbrauchs, darunter die Förderung innerstädtischer Verdichtung, die Schaffung von Grünflächen zur Luftverbesserung und effizientere Ressourcennutzung. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den kostbaren Böden Österreichs ist entscheidend für die Landwirtschaft, den Klimaschutz und den Schutz der Artenvielfalt. Es wird betont, dass die Bodenqualität als zentrales Kriterium in der örtlichen Raumplanung verankert werden sollte, um die langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten.