
Am 29. März 2023 wird eine partielle Sonnenfinsternis über Europa sichtbar sein, die auch in Österreich Auswirkungen auf die Stromerzeugung haben wird. In Dänemark erwarten die Experten eine ringförmige Finsternis mit einer Abschattung von etwa 23 Prozent, während Österreich mit einer Verdunkelung von durchschnittlich rund sieben Prozent rechnen muss. Diese Abschattung hat direkte Konsequenzen für die Leistung von Photovoltaikanlagen, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen haben.
Laut dem Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) wird die Sonnenfinsternis zwischen 11:30 und 12:55 Uhr zu einem Verlust von etwa 300 Megawatt führen. Dies entspricht in etwa der Leistung eines großen Donaukraftwerks. Trotz dieser kurzfristigen Einbußen versichert APG, dass die Stabilität der Stromversorgung in Österreich nicht gefährdet ist. Die reduzierte Leistung kann leicht durch bestehende Maßnahmen im Netzmanagement und den Austausch mit anderen europäischen Ländern kompensiert werden.
Vorbereitung und Planung
Die Planung für solche Ereignisse erfolgt monatelang im Voraus. Die maximal prognostizierte Leistungsreduktion im schlimmsten Fall wird auf rund 21 Gigawatt geschätzt, was etwa fünf Prozent der Spitzenlast des gesamten synchronisierten Stromgebiets entspricht und doppelt so viel wie die Spitzenlast von Österreich ist. Diese Planung ist ein Teil der umfangreichen Vorbereitungen, die APG in den letzten Jahren getroffen hat.
In Anbetracht der steigenden Bedeutung von erneuerbaren Energien hat Österreich ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2030 soll der Strombedarf des Landes bilanziell vollständig durch nachhaltige Energie gedeckt werden. Der Anteil von Photovoltaik in der Stromerzeugung ist beim angestrebten Ausbau erheblich. Der PV-Anteil soll in Österreich von derzeit zwei auf elf Terawattstunden pro Jahr steigen. APG investiert daher bis 2025 insgesamt 640 Millionen Euro in die Infrastruktur und plant langfristige Investitionen von rund 9 Milliarden Euro bis 2034 für den Netzaus- und Umbau.
Stromversorgungssicherheit
APG betreibt ein Netz von etwa 3.500 Kilometern und kann eine Versorgungssicherheit von 99,99 Prozent gewährleisten. Die enge internationale Zusammenarbeit mit anderen Übertragungsnetzbetreibern ist ein Schlüsselelement, um die Herausforderungen, die mit einer solchen Sonnenfinsternis verbunden sind, zu bewältigen. Während die unmittelbaren Auswirkungen der bevorstehenden Finsternis relativ gering sind, wird prognostiziert, dass zukünftige Sonnenfinsternisse einen größeren Einfluss auf das Stromnetz haben könnten. Das Unternehmen plant daher, seine Infrastruktur weiter auszubauen, zu verstärken und zu digitalisieren, um für künftige Ereignisse gerüstet zu sein.
Insgesamt zeigen die Vorbereitungen von APG, dass Österreich gut auf die bevorstehenden Herausforderungen eingestellt ist, die die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energiequellen mit sich bringt. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten und die Stromversorgung auch in außergewöhnlichen Situationen sicherzustellen. Die Bevölkerung kann somit beruhigt der Sonnenfinsternis entgegensehen.
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