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Die Diskussion über die Fahrtauglichkeit älterer Autofahrer:innen nimmt an Fahrt auf! Vor allem in Deutschland stehen die 65-Jährigen und älteren Verkehrsteilnehmer:innen zunehmend in der Kritik, denn sie sind laut dem Statistischen Bundesamt häufig Hauptverursacher:innen bei Verkehrsunfällen. Im Jahr 2023 trugen sie in über zwei Dritteln der Fälle die Hauptschuld, und bei den über 75-Jährigen lag dieser Wert sogar bei alarmierenden 76,7 Prozent. Diese Daten lassen die Frage aufkommen: Sollten ältere Menschen wirklich noch hinter dem Steuer sitzen? Ein Thema, das die Gesellschaft spaltet und für rege Diskussionen sorgt, wie auch die Krone berichtet.
Politik und Experten sprechen sich für Prüfungen aus
Die EU-Kommission schlug vor, die Gültigkeitsdauer des Führerscheins für Senioren auf fünf Jahre zu begrenzen und regelmäßige Überprüfungen der Fahrtauglichkeit einzuführen. Dieses Vorhaben wurde jedoch in Österreich als unnötig abgelehnt; stattdessen setzt die Verkehrsministerin auf die Selbstverantwortung älterer Fahrer:innen. Während Führerscheinanfänger strenge Regeln befolgen müssen, bleiben Senioren von ähnlichen Vorgaben verschont, trotz der nachlassenden körperlichen Fähigkeiten im Alter. Untersuchungen in der Schweiz, Italien und anderen Ländern zeigen, dass dort bereits ab einem Alter von 60 Jahren medizinische Checks Pflicht sind, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die Fokus-Berichterstattung hebt hervor, dass viele Stimmen eine Überprüfung der Fahrerlaubnis der älteren Generation für notwendig erachten, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Sportarzt Klaus Neuner macht in diesem Zusammenhang deutlich, dass Mobilität wichtig ist, um soziale Isolation zu vermeiden, insbesondere in ländlichen Gebieten. Dennoch plädiert er für regelmäßige Überprüfungen der Fahrtauglichkeit – jeder sollte alle zehn Jahre getestet werden, wobei ab 70 Jahren die Intervalle auf fünf Jahre und ab 80 Jahren auf zwei Jahre verkürzt werden sollten. Solche Maßnahmen könnten dazu führen, dass ältere Menschen rechtzeitig erkennen, wann es an der Zeit ist, den Führerschein freiwillig abzugeben. Die Forderungen nach mehr Sicherheit auf den Straßen werden lauter und könnten möglicherweise bald auf die politische Agenda gesetzt werden.
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