
Ein eindringlicher Appell aus dem Heiligen Land: Der lutherische Bischof von Jerusalem, Sani Ibrahim Azar, hat die christliche Gemeinde im Westen aufgefordert, sich aktiv mit den Gläubigen im Heiligen Land zu solidarisieren. In einem Gastkommentar betonte Azar, dass Pilgerreisen eine hervorragende Möglichkeit bieten, um die bedrängten Christen in dieser Region zu unterstützen. "70 Prozent der Bewohner von Betlehem sind auf den Tourismus angewiesen, der seit dem Krieg nach dem 7. Oktober 2023 dramatisch eingebrochen ist," erklärte Azar. Die Folge: Tausende von Menschen leben in Armut und sehen kaum Zukunftsperspektiven. In den letzten Wochen haben bereits fast 160 christliche Familien ihre Heimat verlassen, was für die dortige christliche Minderheit einen kritischen Verlust darstellt, wie kathpress.at berichtete.
Die Situation für die Palästinenser im Westjordanland bleibt angespannt, auch wenn der Krieg hoffentlich vorbei ist. Neue Checkpoints, die Israel errichtet hat, schränken die Bewegungsfreiheit massiv ein und führen zu Verunsicherung und Erschöpfung. "Die Menschen sind müde," so Azar. Als Seelsorger für mehr als 2.000 Gläubige hat der Bischof nicht nur mit den Herausforderungen zu kämpfen, sondern setzt sich auch für den Erhalt der christlichen Gemeinschaft ein. Kontextuell wird dies noch wichtiger: Vom 18. bis 23. Januar 2025 findet das 24. Internationale Bischofstreffen der "Holy Land Coordination" statt. Es wird von neun Bischöfen aus sieben Nationen besucht, und die deutsche Delegation wird von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz angeführt, wie dbk.de berichtet.
Internationales Bischofstreffen als Zeichen der Hoffnung
Das bevorstehende Treffen in Jerusalem hat das Ziel, den schutzbedürftigen Christen und Kirchen in der Region den Rücken zu stärken und den Dialog zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften zu fördern. "Angesichts des anhaltenden Krieges und seiner verheerenden Folgen ist es wichtig, dass wir uns dort treffen," erklärte Erzbischof Bentz. Er stellte fest, dass sich Resignation und Verzweiflung in der Region ausbreiten, doch es müsse auch einen Ausweg aus dieser scheinbar ausweglosen Situation geben. Gespräche mit kirchlichen Einrichtungen und wiederholte Besuche in den Heiligen Stätten sollen Hoffnungszeichen setzen und die Verbundenheit mit den leidenden Menschen verdeutlichen. Während des Treffens werden zudem wichtige Maßnahmen zur Unterstützung der Christen in Israel und Palästina erörtert.
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