Skisport unter Druck: Estelle Alphand prangert Trainer-Sechaud an!

Estelle Alphand erhebt Vorwürfe gegen ihren Ex-Trainer Sechaud. Skihassel und moralische Belästigung im französischen Skiverband untersucht.
Estelle Alphand erhebt Vorwürfe gegen ihren Ex-Trainer Sechaud. Skihassel und moralische Belästigung im französischen Skiverband untersucht. (Symbolbild/DNAT)

Schweden - Die Welt des Skisports ist in Aufruhr. Estelle Alphand, eine ehemalige französische Skirennläuferin und Tochter der Ski-Legende Luc Alphand, hat in einem Interview schwere Vorwürfe gegen ihren früheren Trainer Anthony Sechaud erhoben. Sie berichtet von massiver moralischer Belästigung und Schikanen während ihrer Zeit im französischen Team von 2014 bis 2018. Diese Vorwürfe wurden auch von anderen ehemaligen Athletinnen unterstützt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Alphand, die 2017 zu Schweden wechselte, beschreibt die Zeit unter Sechaud als „schrecklich“ und erzählte, dass sie oft über Medienberichte von ihrer Beteiligung an Rennen erfuhr, obwohl sie regelmäßig schnellste Zeiten im Training fuhr und damit in der internationalen Elite des Skisports konkurrenzfähig war. Ihre Entscheidung, nach Schweden zu wechseln, kam nicht von ungefähr, nachdem sie 2017 überlegte, ganz mit dem Skifahren aufzuhören.

Schwere Vorwürfe gegen den Trainer

In ihrem Interview thematisierte Alphand die ungleiche Behandlung von Athletinnen unter Sechaud, der zwischen 2014 und 2018 als direkter Trainer der französischen Frauenmannschaft tätig war. Sechaud soll einige Läuferinnen bevorzugt und andere abgewertet haben. Laut Alphand wurden Verträge unterschrieben, die einige Athletinnen ins Abseits stellten. Jennifer Piot, Junioren-Abfahrtsweltmeisterin 2017, bestätigte in ihren Äußerungen, dass sie mit negativen Kommentaren konfrontiert wurde. Marie Massios, die 2018 zurücktrat, berichtete von einem ständigen Gefühl der Angst im Training.

Von der Fédération Française de Ski gibt es Reaktionen auf die Vorwürfe. Fabien Saguez, Präsident der Fédération, äußerte sich traurig über die Berichte der Athletinnen und verurteilte inakzeptable Kommentare, die nicht genehmigt worden seien. Auch er räumte mögliche Fehler ein, versicherte jedoch, dass es niemals die Absicht gab, Schaden zuzufügen. Eine Gruppe um Tessa Worley verteidigte Sechaud und lobte seine leistungsgerechten Ansätze, was die Meinungen in der skandinavischen Gemeinschaft weiter spaltet.

Vergleich zu anderen Skiverbänden

Diese Situation erinnert stark an ähnliche Vorwürfe im österreichischen Skiverband, wo Frauen-Cheftrainer Roland Assinger mit moralischen Belästigungen konfrontiert wurde. In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über unhaltbare Zustände in verschiedenen Skiverbänden, die sowohl die psychischen als auch physischen Anforderungen der Athleten thematisieren. Es ist bekannt, dass Sportler im Ski Alpin unter extremen Bedingungen trainieren müssen, was spezielle Anforderungen an die psychologische Betreuung stellt. Der Artikel von Kai Engbert und Victoria Seitz berichtet über die Wichtigkeit von mentalem Training in diesem Sport, um die Athleten bestmöglich auf Wettkämpfe und deren Belastungen vorzubereiten.

Insgesamt zeigt sich, dass die Thematik des moralischen Harassment im Sport ein vielschichtiges und wichtiges Thema ist, das nicht nur den französischen Skisport betrifft, sondern auch auf breitere gesellschaftliche Strukturen hinweist. Die Stimmen der Athletinnen müssen gehört und ernst genommen werden, um eine Veränderung in den Trainingsbedingungen und der Kommunikation innerhalb der Teams herbeizuführen.

Für weitere Informationen und tiefergehende Einblicke in die Problematik kann auf die detaillierten Berichterstattungen zurückgegriffen werden: Krone, Le Parisien und BISP.

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Ort Schweden
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