Der tragische Fall der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die Ende Juli 2022 in ihrer Ordination am Attersee Selbstmord beging, führt zu einem aufsehenerregenden Prozess. Kellermayr war massiv von radikalen Impfgegnern und Corona-Leugnern bedroht worden, da sie sich aktiv für die Covid-Impfung einsetzte. In den letzten Monaten vor ihrem Tod erhielt sie angsteinflößende Drohungen, die sie schließlich zwangen, ihre Praxis zu schließen und in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Diese Ereignisse wurden im Netz und in den Medien intensiv verfolgt. Wie heute.at berichtete, führte die öffentliche Bestürzung über ihr Schicksal zu umfangreichen Ermittlungen.
Gerichtlicher Prozess gegen den Bedroher
Jetzt steht ein 61-jähriger Deutscher vor Gericht, dem vorgeworfen wird, Kellermayr zwischen Februar und Juli 2022 in mehreren E-Mails und Tweets massiv bedroht zu haben. Ihm wird vorgeworfen, sie vor ein „Volkstribunal“ stellen und sie „auf die Anklagebank und dann sicher ins Gefängnis bringen“ zu wollen, wie die Staatsanwaltschaft Wels mitteilte. Der Angeklagte bestreitet die vorgeworfenen Taten nicht, behauptet jedoch, es habe sich lediglich um „ein wechselseitiges verbales Streitgespräch“ gehandelt. Der Prozess wird im März 2024 in Wels verhandelt, mit erwarteter hoher medialer Aufmerksamkeit, wie ooe.ORF.at berichtete.
Die Situation ist angesichts der massiven Drohungen und der darauf folgenden Tragödie für die Öffentlichkeit von großer Bedeutung. In Österreich hat der Fall eine breite Diskussion über den Umgang mit Bedrohungen und den Schutz von Menschen, die sich für die Impfung einsetzen, ausgelöst. Es soll auch die Rolle der Polizei beleuchtet werden, die Kellermayr mehrfach nicht ausreichend unterstützt hatte, nachdem sie um Hilfe gebeten hatte. Die Anklage und der bevorstehende Prozess könnten weitreichende Konsequenzen für zukünftige Fälle von Bedrohung und Einschüchterung nach sich ziehen.
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