Die Aufregung um Herbert Föttinger, den Direktor des Theaters in der Josefstadt, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach der Veröffentlichung eines umfassenden Endberichts, der die schweren Vorwürfe gegen ihn bekräftigt, verlangt der Kultursprecher der Wiener FPÖ, LAbg. Stefan Berger, umgehende Maßnahmen. „Föttinger muss mit sofortiger Wirkung dienstfrei gestellt werden. Es ist nicht akzeptabel, dass sein Fehlverhalten unter den Tisch gekehrt wird, während er weiterhin in seiner Position sitzt“, erklärt Berger und spricht von einem skandalösen Vorgang der Vertuschung, der nicht hingenommen werden könne, so berichtete ots.at.
Besonders brisant: Die geplante Premiere des Stücks „Sonny Boys“ am gleichen Tag wird von Berger als unangebracht kritisiert. „Es kann nicht einfach weitergehen, als sei nichts geschehen“, stellt er klar. Der Eindruck dürfe nicht entstehen, dass das Theater und die Verantwortlichen versuchen, Föttinger zu schützen. In seiner Rede betont er die Dringlichkeit einer umfassenden Aufklärung und Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit. „Die Vorwürfe wegen Ehrverletzungen und sexueller Übergriffe sind zutiefst erschütternd. Wir erwarten von allen Beteiligten ein starkes Bekenntnis zur Null-Toleranz gegenüber solchem Fehlverhalten“, so Berger, wie auch fpoe-wien.at berichtete.
Forderungen nach Konsequenzen
Die Situation bringt auch die Doppelmoral im Umgang mit Künstlern und Kulturschaffenden in das Gespräch. Berger kritisiert, dass bei Persönlichkeiten aus der linken Kulturszene oft sehr nachsichtig mit schweren Vorwürfen umgegangen wird. „Wenn es um Personen aus der linken Kulturszene geht, verschwinden schwerwiegende Vorwürfe in der Bedeutungslosigkeit. Das ist Heuchelei in Reinform“, äußert er sich klar und deutlich. Auch SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig, der bei der Premiere anwesend sein wollte, erhält scharfe Kritik. Berger sieht in Ludwigs Applaus ein verheerendes Signal für die mutmaßlichen Opfer von Föttingers Verhalten. Der Kultursprecher besteht darauf, dass diese Thematik jetzt nicht nur diskutiert, sondern dringend Konsequenzen gezogen werden müssen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
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