
In St. Pölten brodelt es! Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat schockierende Aufnahmen veröffentlicht, die das mutmaßliche rechtswidrige Vergraben von unbehandeltem Müll auf der Deponie „Am Ziegelofen“ zeigen. In einem Bereich von 17 Hektar, wo seit 2008 die Deponierung von unbehandelten Abfällen verboten ist, wurden etwa 1.000 Kubikmeter Müll gefunden, die anscheinend ohne entsprechende Behandlung dort gelagert werden. Der Betreiber der Deponie spricht von „nicht gefährlichem Abfall“, doch die Behörden wurden durch die Enthüllungen von Greenpeace alarmiert, die jetzt eine umfassende Untersuchung auf einer Fläche von zwei Hektar einleiten. Laut ersten Berichten geht die Grabeaktion mindestens zehn Meter tief, um Ausmaß und Herkunft des Materials festzustellen, das nicht die Voraussetzungen für eine Deponierung erfüllt, wie die Umweltbehörde des Landes bestätigt hat.
Die Reaktionen
Die Stadt St. Pölten steht hinter diesen Kontrollen und verlangt eine vollständige Aufklärung der Situation. Umweltstadträtin Renate Gamsjäger (SPÖ) betont, dass die Stadt schon lange eine Klärung durch die zuständigen Behörden gefordert hat und weitere Kontrollen auf der Deponie notwendig seien. Man sei besorgt über die Geruchsbelästigungen, die seit der Privatisierung der Deponie im Jahr 2018 zugenommen haben. Bürgermeister Matthias Stadler zielt darauf ab, dass die Stadt nicht für einen Mangel an Müllbehandlung verantwortlich gemacht wird und fordert die zuständigen Behörden zur zügigen Prüfung der Lage auf. „Die Stadt hat die Anlage jahrzehntelang einwandfrei betrieben. Das würde man auch von einem privaten Betreiber erwarten“, so Stadler.
Das mag alles nach einem beeindruckenden Akt des Umweltschutzes klingen, doch die brisanten Bedingungen, unter denen die Deponie bereits seit den 1960er-Jahren betrieben wird, werfen dunkle Schatten auf die Praktiken des Betreibers. Greenpeace spricht von „mehreren Tausend Tonnen Deponiematerial“ illegal deponiert, ein Skandal der seinesgleichen sucht. Auch wenn die Landesregierung regelmäßige Kontrollen anführt, bleibt die Frage: Wie konnte es dazu kommen? Die ansässige Bevölkerung und Umweltschützer drängen auf eine ehrliche und umfassende Prüfung der Umstände, während die Stadt St. Pölten bereitsteht, um Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu unterstützen, wie bereits durch den Bau einer Halle samt Abluftanlage angestrebt.
Die Dramatik des Falles wird durch die fortdauernden Hintergründe und die dringende Notwendigkeit für eine Lösung in der Abfallwirtschaft in Österreich verdeutlicht, wie auch bereits meinbezirk.at berichtete. Das Ziel bleibt klar: Ein Ende der Unregelmäßigkeiten und ein umweltgerechter Umgang mit Abfällen. Während sich die Situation zuspitzt, stehen alle Augen auf die zuständigen Behörden.
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