Die Blicke richten sich auf eine Ex-Leiterin einer Salzburger Volksschule, die wegen schwerwiegender Missstände in der Erziehung suspendiert wurde. Die Bildungsdirektion hat gegen die Frau, die sich vehement verteidigt und erklärt, nichts falsch gemacht zu haben, 18 Vorwürfe erhoben. Diese reichen von der Verweigerung des Zugangs zu sanitären Einrichtungen, was dazu führte, dass ein Kind sich einnässen musste, bis hin zu behaupteten körperlichen Übergriffen wie Kopfnüssen und unangemessenen Erziehungsmaßnahmen. Die Suspendierung erfolgte bereits im Mai 2023, wurde jedoch erst kürzlich durch ein Disziplinarverfahren vom Landesverwaltungsgericht bestätigt, wie die Krone berichtete.
Währenddessen wächst die Problematik der Gewalt an Schulen in Österreich. Bildungsminister Martin Polaschek meldete in einer parlamentarischen Anfrage einen alarmierenden Anstieg von Suspendierungen aufgrund von gewalttätigem Verhalten in den letzten Jahren. So stieg die Zahl der Fälle von knapp 1.000 im Schuljahr 2018/19 auf über 1.900 im Schuljahr 2022/23. Diese Maßnahme wird häufig als schnelle Lösung gesehen, um die Sicherheit von Mitschülern und Lehrern zu gewährleisten, jedoch kritisieren Lehrervertreter, dass es an professioneller Unterstützung für die betroffenen Schüler mangele. Wie Salzburg24 berichtet, fordern Lehrkräfte Timeout-Klassen und mehr Hilfsangebote, um den steigenden Herausforderungen gerecht zu werden.
Wachsende Herausforderungen für Schulen
Die Realität in den Schulen wird zunehmend problematisch. Lehrervertreter wie Paul Kimberger erklären, dass die Zahl der Suspendierungen nicht unbedingt einen Anstieg von Gewalt impliziert, sondern auch die gestiegene Sensibilität bei der Ahndung von Vorfällen widerspiegelt. Dennoch sind die Schulen mit extremen Formen von Gewalt konfrontiert, die in den letzten Jahren zugenommen haben. Jürgen Bell, Leiter der Schulpsychologie in Wien, betont, dass die Schulen nicht allein für die Lösung dieser Probleme verantwortlich sind und fordert deshalb eine stärkere Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit und den Eltern.
Besonders drastische Vorfälle wie die Messerstecherei in einer Wiener Schule zeigen die Dringlichkeit der Situation. Lehrer und Schulpsychologen plädieren für umfassende Maßnahmen, die nicht nur auf die Symptome, sondern auch auf die zugrunde liegenden Ursachen eingehen. In diesem Zusammenhang muss auch der Dialog mit den Eltern intensiviert werden, um den Schülern die notwendige Unterstützung zu bieten und die Gewalt spiralen zu durchbrechen.
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