Erneut eine alarmierende Nachricht aus der Industrie: Siemens kündigte an, sein Werk für industrielle Stromversorgung in Wien bis Ende 2026 zu schließen. In einer Bewegung, die die gesamte Branche betrifft, will der Technologiekonzern damit seine Wettbewerbsfähigkeit steigern, indem weltweit Kapazitäten im Bereich Automatisierung angepasst werden. Für die 178 betroffenen Mitarbeitenden sucht Siemens innerhalb des Unternehmens nach neuen Arbeitsplätzen; derzeit gibt es in Österreich rund 100 offene Stellen, wie es in Berichten von Merkur hieß. Trotz der Schließung bleibt die Leitung des globalen Geschäfts in Wien, einschließlich des Forschungs- und Entwicklungszentrums.
Industrie in der Krise
Die Schließung folgt auf die kürzliche Insolvenz des österreichischen Traditionsunternehmens KTM sowie die Ankündigung des Automobilzulieferers Schaeffler, ein Werk in Berndorf zum Ende des nächsten Jahres zu schließen. Die Industriellenvereinigung äußerte Besorgnis über die zunehmenden Werksschließungen und den damit verbundenen Stellenabbau. IV-Präsident Georg Knill warnte davor, dass „täglich neue Nachrichten von Unternehmen in Schwierigkeiten“ die Runde machen. Der Druck auf die Branche wächst, während die Politik sich mit der Bildung einer neuen Regierung beschäftigt, wie SN berichtete.
Die Ursachen für die aktuelle Krise sind vielschichtig und reichen von hoher Inflation über gestiegene Energiekosten bis hin zu unverantwortlichen Lohnabschlüssen. Die Produktionsgewerkschaft entgegnete, dass die Argumente der IV nicht die Realität abbilden und unterstrich die Notwendigkeit, dass Unternehmen in eine nachhaltige Zukunft investieren sollten, anstatt kurzfristige Gewinne durch Dividendenpolitik zu verfolgen. Mit dieser Entwicklung wird deutlich, dass die Spannungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretungen weiter zunehmen könnten.
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