
Die Bedeutung des Sicherheitsgurts im Straßenverkehr kann nicht genug betont werden. Laut dem ÖAMTC liegt die Gurtanlegequote in Österreich bei beeindruckenden 93,5%. Dennoch gibt es nach wie vor gravierende Sicherheitsauswirkungen durch das Versäumnis, sich anzuschnallen. Jährlich könnten bis zu 40 Menschenleben gerettet werden, wenn jeder Pkw-Insasse einen Sicherheitsgurt anlegt.
In den letzten zehn Jahren verloren 540 Menschen, die ohne Gurt fuhren, ihr Leben bei Verkehrsunfällen. Es ist alarmierend, dass bei Pkw-Unfällen das Todesrisiko ohne Sicherheitsgurt zehnmal so hoch ist. Eine aktuelle Studie des KFV zeigt, dass rund jeder dritte tödlich verunglückte Pkw-Insasse nicht angeschnallt war.
Regionale Unterschiede und Geschlechterverteilung
Die Gurtanlegequote variiert stark je nach Bundesland. In der Steiermark, Tirol und Vorarlberg liegt sie sogar über 97%, während Wien mit 86,6% die niedrigste Quote aufweist. Zudem zeigen Daten, dass Frauen mit einer Anlegequote von 96% deutlich häufiger den Sicherheitsgurt benutzen als Männer, bei denen die Quote bei 91,8% liegt. Dies zeigt, wie wichtig es ist, gendersensible Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu entwickeln.
Eine detaillierte Betrachtung der Gurtanlegequoten zeigt: Im Burgenland schnallen sich 90% aller Insassen an, in Kärnten sind es 91%, während in Salzburg 91% der Insassen angegurtet sind. Am niedrigsten ist die Quote in Wien, wo nur 87% der Insassen den Gurt anlegen. Auf den vorderen Sitzen liegt die Quote bei 93%, während auf den Rücksitzen nur 87% angeschnallt sind.
Maßnahmen zur Verbesserung der Gurtanlegequote
Der ÖAMTC fordert verstärkte Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Überwachung, um die Gurtanlegequote weiter zu erhöhen. Erhebliche Einsparungen in Höhe von etwa 265 Millionen Euro pro Jahr könnten durch eine 100%ige Anlegequote erzielt werden. Zudem könnten jährlich rund 55 Menschenleben gerettet und 195 schwere Verletzungen vermieden werden.
Um das Sicherheitspotential des Gurts umfassend auszuschöpfen, sind intensivere Kampagnen zur Aufklärung sowie konsequente Kontrollen notwendig. Mehr als 97% der beobachteten Pkw-Insassen waren im Jahr 2020 angeschnallt, was zeigt, dass die Sensibilisierung bereits einen positiven Einfluss hat. Allerdings müssen gerade jüngere Fahrer in der Altersgruppe von 20 bis 29 Jahren, die häufig nicht angeschnallt sind, gezielt angesprochen werden.
Die Gefahren des Nichtanschnallens
Eine weitere Bedrohung stellt die Tatsache dar, dass ungesicherte Fond-Passagiere im Falle eines Unfalls andere Insassen gefährden können. Unfälle mit Gurtverweigerern ereignen sich oft an Wochenenden und in den Abendstunden, häufig verbunden mit Alkohol und Geschwindigkeitsüberschreitungen. Entsprechend sind die Hauptgründe für das Versäumnis des Anschnallens oft Kurzstreckenfahrten, Vergesslichkeit sowie eine generelle Ablehnung des Gurts.
Abschließend lässt sich der Sicherheitsgurt als eine der effektivsten Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in Österreich bezeichnen. Trotz der positiven Entwicklungen in der Gurtanlegequote gibt es noch viel zu tun, um das Risiko von Verkehrsunfällen zu verringern. Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer kann dazu beitragen, die Straßen sicherer zu machen.
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