E-Scooter sind in unseren Städten unglaublich beliebt, besonders in Wien. Diese kleinen elektrischen Gefährte bieten eine flexible und schnelle Möglichkeit, sich fortzubewegen. Doch oft werden die Gefahren, die mit ihrer Nutzung einhergehen, stark unterschätzt. Eine neue Statistik des ÖAMTC legt nun die erschreckenden Zahlen der Unfälle offen, die mit E-Scootern verbunden sind.
Im Jahr 2023 kam es in ganz Österreich zu 1.762 Unfällen, an denen E-Scooter beteiligt waren. Das Besondere: Fast ein Drittel dieser Vorfälle ereignete sich in der Bundeshauptstadt Wien. Dabei berichtete die Statistik von 521 Unfällen in der Stadt, mit 40 Schwerverletzten und 377 Leichtverletzten. Es gab jedoch keinen einzigen Todesfall in Wien unter den deutschlandweit gemeldeten drei Opfern.
Die Ursachen für die Unfälle
Die Daten zeigen, dass die meisten Unfälle durch verschiedene Faktoren verursacht werden. Mehr als 28 Prozent der Zwischenfälle sind auf Vorrangverletzungen zurückzuführen. Unachtsamkeit und Ablenkung spielten bei 23 Prozent der Unfälle eine Rolle. Was besonders auffällig ist, ist der hohe Anteil an Unfällen, die durch Missachtung von Verkehrsregeln (20 Prozent) oder durch den Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten (12 Prozent) passieren.
David Nosé, Verkehrstechniker beim ÖAMTC, hebt hervor, dass es zwei Hauptprobleme gibt: mangelnde Fahrfertigkeiten und ein zu niedriges Risikobewusstsein bei den Fahrern. Diese Problematik wird noch verstärkt, wenn die Nutzer unter Einfluss von berauschenden Mitteln stehen.
Interessanterweise ist die Untersuchung der Unfälle mit E-Scootern die erste ihrer Art. Zuvor wurden diese Zahlen häufig zusammen mit Fahrrad- und E-Bike-Unfällen erfasst, was die genaue Analyse erschwerte.
Die Fahrdynamik von E-Scootern erfordert zudem besonderes Geschick. Daher empfehlen die Experten des ÖAMTC dringend, dass Fahrer vor ihrer ersten Fahrt in einem gesicherten Bereich üben. Das Tragen eines Helms wird ebenfalls als wichtig angesehen, um das Risiko schwerer Verletzungen im Falle eines Sturzes zu reduzieren.
In der weiteren Empfehlung wird darauf hingewiesen, dass unkundige Fahrer besonders in der Dämmerung gegnerischen Fahrzeugen schwerer ausweichen können, und helle, reflektierende Kleidung an dunklen Tagen das Unfallrisiko minimieren kann.
Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass trotz der hohen Anzahl an Unfällen in Wien die Stadt im Vergleich zu den anderen Bundesländern erfreulicherweise keine tödlichen Unfälle zu verzeichnen hatte. Dieses positive Ergebnis könnte teilweise auf die zunehmende Sensibilisierung der E-Scooter-Nutzer zu den Gefahren des Fahrens unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol zurückzuführen sein.
Die Diskussion um die Sicherheit im Straßenverkehr wird durch diese Daten weiter angeheizt. Ein Bell Jammer, eine neue Vorschrift für Leih-E-Scooter in Wien, soll zukünftige Unfälle reduzieren und die Benutzung sicherer machen. Der ÖAMTC steht weiteren Maßnahmen zur Verfügung, die die Sicherheit auf den Straßen erhöhen könnten.