
In einer wegweisenden Äußerung erklärte Bischof Joseph Bonnemain aus der Schweiz, dass Sex das größte Geschenk Gottes an die Menschheit sei. In einem Interview mit der Schweizer Tageszeitung "Blick" betonte der Bischof von Chur, dass Sexualität Ausdruck von Liebe sei und die größte Hingabe an einen Partner darstelle. "Echter Sex ist das Gegenteil von Egoismus, von Selbstgenuss", führte Bonnemain weiter aus. Er hob hervor, dass die Erfahrung von Sexualität die ganze Person – Körper und Seele – fordere und eine tiefe Verbindung zwischen zwei Menschen herstelle. Diese Sichtweise soll auch den Priesterstand motivieren, sich über oberflächliche Begegnungen zu erheben und ein wertvolles Geschenk für die Gemeinschaft zu sein, wie auf kathpress.at berichtet wurde.
Papst Franziskus bestätigt Wert der Sexualität
Diese neue Sichtweise findet Unterstützung im Vatikan, wo Papst Franziskus ebenfalls das Thema Sexualität als Geschenk Gottes anspricht. In einer Pressemitteilung zur laufenden Diskussion erklärte der Papst, dass der sexuelle Trieb im Christentum nicht verurteilt werde. Dies erweckte Hoffnung auf eine breitere Akzeptanz des Themas in kirchlichen Kreisen. In seiner Audienz am 17. Januar 2024 merkte er an, dass das "Hohelied der Liebe" in der Bibel die Beziehung zwischen Verlobten liebevoll beschreibt und somit das positive Bild der Sexualität unterstreicht. Laut dem Bericht von franziskaner.net könnte diese Haltung weitreichende Folgen für die Moraltheologie haben, die dem modernen Menschen Antworten auf seine Fragen zur Sexualität und Beziehungen geben soll.
Inmitten dieser weitreichenden Debatten um Sexualität in der Kirche steht auch Victor Kardinal Fernández, dessen Ansichten von der katholischen Hardliner-Fraktion stark kritisiert werden. Die Diskussion über die Rolle der Sexualität und deren theologisches Verständnis hat das Potenzial, die Beziehungen in der Kirche neu zu definieren und zu einer Offenheit zu führen, die lange überfällig ist. Die Worte des Papstes und von Bischof Bonnemain fordern uns dazu auf, die Sexualität nicht nur als biologisches Bedürfnis zu betrachten, sondern als ein bedeutendes Element der menschlichen Erfahrung, das gefeiert werden sollte.
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