
Immer mehr Kinder und Jugendliche in Österreich sind Opfer von Sextortion, einer Form der Erpressung mit Nacktfotos oder -videos. Laut dem Sorgentelefon Rat auf Draht gab es im Jahr 2024 bereits 327 Beratungsgespräche zu diesem Thema, was einem Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders alarmierend ist der extreme Anstieg bei den 11- bis 14-Jährigen, die von einem unglaublichen Zuwachs von 178 Prozent betroffen sind, wie die Beratungsstelle auf ihrer Website bekannt gab. Die Täter nutzen soziale Netzwerke wie Instagram und Snapchat, aber auch Dating-Plattformen sowie Online-Spiele, um ihre Opfer anzusprechen, wodurch das Risiko für Jugendliche weiter steigt (5min.at).
Ein erschreckender Aspekt ist, dass Kriminelle zunehmend Künstliche Intelligenz einsetzen, um täuschend echte Bilder oder Videos zu generieren. Diese werden genutzt, um die Betroffenen zu erpressen und als „Beweis“ für ihre Machenschaften heranzuziehen, wobei die Person, die die Nachrichten sendet, oft nicht einmal existiert. "Der Leidensdruck, die Scham und die Schuldgefühle der Betroffenen sind ebenso hoch wie bei echten Aufnahmen", erklärt Birgit Satke, Leiterin des Beratungsteams von Rat auf Draht. Neben der Zunahme weiblicher Opfer, die von 17 Prozent im Jahr 2023 auf 28 Prozent im Jahr 2024 gestiegen ist, beunruhigt besonders die Tatsache, wie schnell die Täter ihre Methoden anpassen (krone.at).
Schutzmaßnahmen und Reaktionen
Betroffenen von Sextortion geraten dazu, nicht auf die Forderungen der Erpresser einzugehen und keinerlei Zahlungen zu leisten, da dies die Situation nur verschärfen kann. Der Kontakt zu den Tätern sollte sofort abgebrochen werden, und es ist ratsam, alle Beweise wie Screenshots zu sichern und den Vorfall sowohl der Plattform als auch der Polizei zu melden. Glücklicherweise gibt es Hilfsmittel wie das Tool „Take it down“ für unter 18-Jährige und „STOPNCII“ für Erwachsene, die helfen, die Veröffentlichung von intimen Bildern zu verhindern. Diese Tools funktionieren, indem sie einen digitalen Fingerabdruck der Fotos erstellen, ohne diese hochzuladen, sodass die Nutzer geschützt bleiben. Die rasante Zunahme dieser Vorfälle zeigt, dass Aufklärung und präventive Maßnahmen dringend erforderlich sind, um junge Menschen zu schützen und über die Gefahren im digitalen Raum aufzuklären (5min.at).
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