Schuttlawinen bedrohen Bergdörfer: Evakuierung in Graubünden!
Brienz, Schweiz - In der Schweiz stehen mehrere Bergdörfer aufgrund drohender Naturkatastrophen unter Druck. Besonders betroffen ist das Dorf Brienz in Graubünden, welches bereits geräumt wurde. Laut vol.at sind rund 80 der ansässigen Bewohner in den letzten Monaten zurückgekehrt, um ihre Felder zu bestellen. Dennoch ist das gesamte Gebiet um Brienz mittlerweile gesperrt, da die Gefahr von weiteren Fels- und Schuttmassen, insbesondere nach Niederschlägen, nach wie vor besteht. Behörden hatten die Evakuierung bereits vor einigen Monaten aufgrund der anhaltenden Bedrohungen empfohlen.
Die Lage für das benachbarte Dorf Blatten im Kanton Wallis hat sich drastisch verschärft. Hier brach Ende Mai ein großer Abschnitt des Birchgletschers ab, wodurch das Dorf größtenteils unter Schlammmassen begraben wurde. Jonas Jeitziner, der stellvertretende Informationschef des Regionalen Führungsstabs, bestätigte dies gegenüber Keystone-SDA. Der Gletscherabbruch sorgte zudem für ein Erdbeben der Stärke 3,1 und schickte Millionen Kubikmeter Material mit Staubwolken ins Tal, was in sozialen Medien dokumentiert wurde. Die Behörden versuchen, die unübersichtliche Situation vor Ort zu beurteilen, während das Gebiet großräumig abgesperrt wurde.
Evakuierung und Unterstützung
Die Situation in Blatten ist angespannt, da rund 300 Menschen aufgrund der Bergsturzgefahr evakuiert werden mussten. Der Kanton Wallis hat die Armee um Hilfe gebeten, welche ein Erkundungsdepartement vor Ort entsandte. Auch die Luftfahrt über Blatten wurde nach dem Gletscherabbruch gesperrt. Die Gefahr von Überschwemmungen oder Murgängen durch das Aufstauen der Lonza ist ein zentrales Thema, da ein neuer Stausee entstanden ist. Diese Risiken stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Anwohner dar.
Im Bergdorf Brienz, welches seit Jahren von einem Bergsturz bedroht ist, warnen die Gemeindebehörden, dass ein solcher Vorfall noch in diesem Jahr nicht ausgeschlossen werden kann. Laut srf.ch sind die Gesteinsbewegungen über dem Dorf, insbesondere in einem Bereich namens „Insel“, signifikant, mit einer Bewegung von bis zu 32 Metern pro Jahr. Fachleute erwarten, dass sich ein Bergsturz ab dem Frühsommer ankündigen könnte. Dies hat die Gemeinde dazu veranlasst, Evakuierungspläne zu überarbeiten und anzupassen.
Die Herausforderungen der Natur
Die Berggipfel in der Region haben in den letzten Jahren durch Klimaveränderungen sowie durch geologische Vorgänge stark gelitten. Vor zwei Jahren kam es bereits zu einem Abgang von 1,2 Millionen Kubikmetern Gesteinsmaterial in der Nähe von Brienz, was die Behörden dazu brachte, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Die Situation bleibt instabil, während die Behörden auf mögliche Schadensereignisse vorbereitet sind und die Bevölkerung über die Entwicklungen informieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Naturgewalten in der Schweiz derzeit einen hohen Druck auf die Bewohner der gefährdeten Bergdörfer ausüben. Die Kombination aus Gletschern, Bergsturzgefahren und anhaltenden Rutschungen stellt eine akute Bedrohung dar, die die Sicherheitslage in diesen Gebieten stark beeinflusst.