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In Österreich herrscht große Besorgnis über die Schulreife vieler Kinder. Laut einer aktuellen Umfrage, die von der Krone veröffentlicht wurde, haben 70 Prozent der befragten Kindergartenleitungen kein gutes Gefühl hinsichtlich der Schulreife von über der Hälfte ihrer Kinder. Die Gründe hierfür sind umfangreich: Viele Kinder zeigen Defizite in der kognitiven, sprachlichen und sozial-emotionalen Entwicklung, was vor allem in Kindergärten auffällt, in denen ein hoher Anteil von Kindern aus nicht-deutschsprachigen Familien betreut wird.
Integration und Herausforderungen
Das Forschungsteam unter der Leitung von Bernhard Koch von der Pädagogischen Hochschule Tirol hat Daten aus mehreren Bundesländern zusammengeführt, um die Situation in diesen sogenannten "Brennpunktkindergärten" zu analysieren. Trotz der Herausforderungen in der Integration berichten die Kindergartenleitungen von einem positiven Betriebsklima; neun von zehn antworteten, dass eine Kultur der Integration aktiv gefördert wird, beispielsweise durch das Singen von Liedern in verschiedenen Sprachen. Dennoch betont ein Großteil der Befragten, dass es immer schwieriger geworden sei, mit Kindern aus Migrationserfahrungen zu arbeiten, da viele nur wenig Kontakt zu deutschsprachigen Kindern und deren Eltern haben. Besonders schwierig empfinden 59 Prozent der Leitungskräfte die Zusammenarbeit.
Die Forderungen an die Politik sind laut ORF unüberhörbar: Um die Schulreife der Kinder nachhaltig zu verbessern, seien bessere Betreuungsschlüssel und mehr finanzielle Mittel für Brennpunktkindergärten nötig. Zudem wird betont, dass Kinder spätestens mit drei Jahren angemessene Deutschkenntnisse erwerben sollten, um in der Schule nicht zurückzufallen. Die besorgniserregenden Trends und erheblichen Herausforderungen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit eines Handlungsplans, um den Bedürfnissen dieser Kinder und ihrer Familien gerecht zu werden.
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