Die finanzielle Lage in Österreich bleibt angespannt: Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 8.822 Privatkonkurse eröffnet, wie der Kreditschutzverband KSV1870 bekanntgab. Trotz eines leichten Rückgangs von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist das durchschnittliche Schuldenvolumen der betroffenen Personen gestiegen. Besonders markant ist die Schieflage zwischen den Geschlechtern: Männer sind mit durchschnittlichen Schulden von 138.000 Euro weitaus höher verschuldet als Frauen, deren Schulden bei 77.000 Euro liegen. Dies hat auch mit der Tatsache zu tun, dass viele Männer in Selbstständigkeit arbeiten, was oft zu höheren unternehmerischen Schulden führt, berichtete der KSV1870.
Männer oft in der Schuldenfalle
Besonders betroffen von Privatinsolvenzen sind Männer, die mit 61 Prozent deutlich mehr Fälle aufweisen als Frauen (39 Prozent). Der Grund dafür ist häufig eine frühere Selbstständigkeit, die mit hohen finanziellen Verpflichtungen einhergeht. Lediglich 66.000 Euro betragen die durchschnittlichen Konsumschulden der Österreicher, dabei liegt der Wert bei Männern bei 74.000 Euro und bei Frauen bei 53.000 Euro. Diese Differenzen sind auch in den unterschiedlichen Bundesländern deutlich sichtbar: In Tirol beispielsweise entfallen 64 Prozent der Privatkonkurse auf Männer, während Frauen nur 36 Prozent ausmachen, wie leadersnet.at feststellte.
Eine alarmierende Erkenntnis ist, dass 49 Prozent der Privatkonkurse im Jahr 2024 von der Altersgruppe der 41- bis 60-Jährigen betroffen sind. Diese Gruppe hat im Durchschnitt 130.000 Euro Schulden, während die 25- bis 40-Jährigen mit 38 Prozent der Fälle und durchschnittlich 82.000 Euro nachfolgen. Der Mangel an Finanzbildung bleibt eine der zentralen Ursachen für diese Schuldenfalle, warnen Experten des KSV1870. Laut CEO Ricardo-José Vybiral erkennen viele Betroffene nicht die langfristigen Konsequenzen von Finanzierungen und Schulden, was zu verheerenden finanziellen Folgen führt. Der KSV1870 setzt sich aktiv für eine Verbesserung der finanziellen Bildung in Österreich ein.
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