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Schoko-Osterhasen im Test: Fairtrade oder Schattenwirtschaft?

In einem aktuellen Test von Schoko-Osterhasen haben Global 2000 und Südwind 36 Produkte aus österreichischen Supermärkten unter die Lupe genommen. Der Test zeigt besorgniserregende Ergebnisse: Acht Schokohasen erhielten eine doppelt "rote" Bewertung, darunter bekannte Marken von Lindt und Mondelez. Dies verdeutlicht, dass nicht alle Hersteller den notwendigen sozialen und ökologischen Standards gerecht werden. Sechs Produkte konnten hingegen sowohl das Fairtrade-Siegel als auch das EU-Biosiegel vorweisen, was eine positive Ausnahme darstellt. Trotz dieser positiven Beispiele wächst das Angebot an zertifizierten Produkten.

Die Testergebnisse sind nicht nur auf die Qualität der Schokolade beschränkt, sondern werfen auch einen kritischen Blick auf die Produktionsbedingungen. Viele Kakaobohnen in Österreich stammen aus Ghana und der Elfenbeinküste, wo Kinder- und Zwangsarbeit weit verbreitet sind. Laut FAIRTRADE gibt es einen 30-prozentigen Rückgang der Kakaoernte in Ghana und Côte d'Ivoire, was weitere Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit aufwirft. Die Testergebnisse deuten darauf hin, dass Transparenz für die Konsumenten notwendig ist, da viele Unternehmen unabhängige Zertifikate nicht auf der Verpackung aufführen.

Die Realität der Kinderarbeit

Die Realität für viele Kinder auf Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste ist alarmierend. Rund 2,1 Millionen Kinder arbeiten unter gefährlichen Bedingungen, oft ohne Bezahlung. In einem erschreckenden Bericht wird aufgezeigt, dass Kinder im Alter von lediglich fünf Jahren bis hin zu 16 Jahren in der Kakaoproduktion tätig sind. Die Arbeiter erhalten oft keinen Lohn, und viele dieser Kinder sind sogar von ihren Eltern verkauft worden, um auf den Plantagen zu arbeiten. Dies geschieht, weil die Eltern nicht in der Lage sind, ihre Kinder zu ernähren.

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Laut der International Cocoa Initiative ist Kinderarbeit in der Elfenbeinküste weiterhin verbreitet, trotz einiger Fortschritte in der Bekämpfung des Problems. Nur in Ländern wie der Dominikanischen Republik konnte Kinderarbeit erfolgreich zurückgedrängt werden. Schokoladenhersteller wie Lindt haben angekündigt, bis 2025 100 Prozent des Kakaos aus Ländern mit potenzieller Kinderarbeit von überwachten Bauern zu beziehen. Dennoch ist der Fortschritt bislang unzureichend.

Umwelt und soziale Verantwortung

Aktuelle Bestrebungen in der EU und in Österreich stehen unter Druck, gefährden diese jedoch die bereits bestehenden Regelungen zur Unternehmensverantwortung und Transparenz. Über 70 Prozent der weltweit angebauten Kakaobohnen stammen aus der Elfenbeinküste und Ghana, wobei Kakaobauern heute lediglich 6 Prozent des Wertes einer Tafel Schokolade verdienen. Diese Einkommensverteilung war in den 1970er Jahren noch deutlich fairer.

Die Dunkelheit der Schokoladenindustrie wird durch zahlreiche Berichte und Studien beleuchtet. Unternehmen, die sich zu Nachhaltigkeit bekennen, könnten durch unabhängige Zertifizierungen wie Fairtrade oder Rainforest Alliance unterstützt werden, jedoch bieten diese keine absolute Garantie, dass Produkte ohne Kinderarbeit hergestellt wurden. Der Osterhasen-Check zeigt, dass faires und ökologisch verträgliches Handeln möglich ist, jedoch bleibt der Weg dorthin mit Herausforderungen gepflastert.

Die Verbraucher sind gefordert, auf die Herkunft ihrer Schokolade zu achten und sich für eine gerechtere Produktionsweise einzusetzen. Nur so kann die Kakaowirtschaft zu einer fairen und nachhaltigen Industrie werden.

Für weitere Informationen über die Testergebnisse der Schoko-Osterhasen besuchen Sie oe24. Um mehr über Kinderarbeit in der Schokoladenindustrie zu erfahren, lesen Sie die Artikel auf Tagesschau und Humanium.


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Menschenhandel
In welchen Regionen?
Elfenbeinküste,Ghana,Burkina Faso
Genauer Ort bekannt?
Elfenbeinküste, Land
Ursache
Kinderarbeit,Zwangsarbeit
Beste Referenz
oe24.at
Weitere Quellen
tagesschau.de

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