Schönbrunner Tiere profitieren: Zoo setzt auf grüne Fernwärme!
Tiergarten, 1130 Wien, Österreich - Der älteste bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn in Wien, hat kürzlich bedeutende Fortschritte in Richtung nachhaltiger Energieversorgung gemacht. Laut kleinezeitung.at wird der Zoo künftig in der Lage sein, seine historischen Anlagen durch die Nutzung von Fernwärme klimafreundlicher zu betreiben. Dies gab die Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bekannt, die die Wichtigkeit der Modernisierung dieser Einrichtungen in Bezug auf den Klimaschutz betonte.
Die Fernwärme wird insbesondere die Gastronomie, das Verwaltungsgebäude und das Wüstenhaus des Zoos beheizen. Aktuell hat der Tiergarten einen hohen Energiebedarf, insbesondere für tropische Tierhäuser und Besucherbereiche. Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung von Wien Energie, erläuterte den enormen Energiebedarf, der durch die bislang genutzte Gaskesselanlage gedeckt wurde.
Umstellung auf Fernwärme
Die bisherige Gaskesselanlage, die demontiert wird, hat eine Leistung von zehn Megawatt und stellt die größte aktive Anlage unter den Kunden von Wien Energie dar. Für die Umstellung auf Fernwärme muss jedoch zunächst eine neue Leitung gebaut werden, die den Zoo durch die Maxingstraße aus südlicher Richtung erreichen wird. Mit dieser Maßnahme können über 60 zusätzliche Gebäude an die neue Fernwärmeleitung angeschlossen werden.
Ein wesentlicher Vorteil der Fernwärme ist die signifikante Reduzierung der CO2-Emissionen. Während aktuell noch etwa die Hälfte der Fernwärme mit gasbefeuerten Kraftwerken betrieben wird, besteht das langfristige Ziel darin, diese Energieform bis 2040 vollständig ohne fossile Energieträger zu realisieren. Über die Hälfte der Fernwärmeproduktion soll dann aus Tiefengeothermie und Großwärmepumpen gewonnen werden.
Nachhaltigkeitsstrategie im Zoo
Der Zoo Zürich ist ein weiteres Beispiel für die Bemühungen in der Zoolandschaft, Nachhaltigkeit und Naturschutz aktiv zu fördern. Der Zoo agiert als Botschafter zwischen Mensch, Tier und Natur und hat sich auf die Kompensation seiner betrieblichen CO2-Emissionen spezialisiert. So hat der Zoo mit der Energie-Agentur der Wirtschaft eine Zielvereinbarung zur CO2-Reduktion unterzeichnet. Seit 2010 werden die Emissionen jährlich ermittelt, wobei Schwankungen durch das Besucheraufkommen und diverse Unterhaltsarbeiten zu verzeichnen sind. Es werden ausgewählte Projekte zur CO2-Kompensation unterstützt, darunter das Keo Seima Wildlife Sanctuary in Kambodscha.
Der Zoo Zürich bezieht 100% seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen und hat im Jahr 2023 mit Photovoltaikanlagen insgesamt knapp 300.000 kWh Strom produziert. Die nachhaltige Wärmeproduktion erfolgt bereits zu 98% auf umweltfreundliche Weise, wobei 77% aus Holzschnitzeln und 21% aus Wärmepumpen stammen. Diese Initiativen helfen dem Zoo, Heizöl einzusparen und den jährlichen CO2-Ausstoß signifikant zu senken.
Ein ganzheitlicher Ansatz
Um eine umfassende Umweltbilanz zu erreichen, verwendet der Zoo Zürich auch Regenwasser für die Bewässerung und die Teichversorgung, während Grauwasser für Toilettenspülungen eingesetzt wird. Zudem werden Abfälle getrennt gesammelt und recycelt, wobei Grünabfälle zur Biogasproduktion verwendet werden. Auch die Fahrzeugflotte des Zoos besteht größtenteils aus Elektrofahrzeugen, die mit Ökostrom betrieben werden.
Diese beiden Zoos – sowohl der Tiergarten Schönbrunn in Wien als auch der Zoo Zürich – stehen stellvertretend für die Bemühungen der zoologischen Einrichtungen weltweit, Nachhaltigkeit und Umweltschutz in den Fokus ihrer Aktivitäten zu rücken. Dabei liegt der Grundsatz nicht nur in der Reduzierung von Emissionen, sondern auch in der Förderung von Biodiversität und dem Engagement für die Umwelt.
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Ort | Tiergarten, 1130 Wien, Österreich |
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