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Inmitten milder Winter setzen viele Städte in Österreich und Deutschland weiterhin massiv auf Streusalz, trotz der alarmierenden Hinweise von Umweltschutzorganisationen. Greenpeace kritisiert diesen übermäßigen Einsatz als gefährlich für die Natur und die Infrastruktur. „Der massive Einsatz von Streusalz ist nicht nur überflüssig, sondern auch eine Gefahr für Natur und Infrastruktur“, erklärt Adam Pawloff, Sprecher von Greenpeace. In einem aktuellen Ranking zeigt sich, dass Innsbruck mit 3.800 Kilogramm Salz pro Straßenkilometer die unrühmliche Spitzenposition einnimmt. St. Pölten, Linz und Bregenz folgen mit ebenfalls hohen Verbrauchszahlen. Im Gegensatz dazu zeichnen sich Klagenfurt und Eisenstadt durch einen umweltfreundlicheren Umgang mit Streusalz aus, was sie mit der besten Bewertung ("Grün") belohnt. Diese Städte zeigen, dass eine sparsamerer Einsatz auch bei frostigen Bedingungen möglich ist, wie vienna.at berichtet.
Auf der anderen Seite ist die Stadt Augsburg gut für die Wintersaison gerüstet: Mit über 5.000 Tonnen Streusalz und weiteren 1.000 Tonnen Split hat der städtische Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungsbetrieb Vorräte aufgebaut, die an das gesammelte Wissen aus der Streusalznot von 2010 erinnern. Damals musste der Winterdienst aufgrund eines Engpasses stark eingeschränkt werden, was Georg Holder, der Leiter des Stadtbetriebs, stets vor Augen hat. „Wir sind gut gerüstet für den Winter", betont Holder. Dank des milderen Winters konnte ein großer Teil des Streusalzes vom Vorjahr eingelagert werden, was eine kritische Wiederholung der Situation von vor vier Jahren unwahrscheinlich macht, so augsburger-allgemeine.de.
Die nach wie vor hohe Verwendung von Streusalz führt jedoch zu gravierenden Umweltproblemen. Greenpeace berichtet, dass Streusalz nicht nur die Straßen, sondern auch Böden und Gewässer belastet, was schwerwiegende Folgen für die Biodiversität hat. Tiere wie Hunde leiden unter verletzten Pfoten, während kleine Vögel durch den Salzgehalt in ihren natürlichen Lebensräumen bedroht sind. Diese alarmierenden Fakten unterstreichen die Dringlichkeit, den Salzverbrauch zu reduzieren und umweltfreundliche Alternativen zu finden.
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