Am 15. Dezember 2024 hat die Debatte um den Datenschutz in Deutschland und Österreich an Fahrt gewonnen. Zwei der prominentesten deutschen Nachrichtenportale haben ihre neuen Pur-Abonnements vorgestellt, die versprechen, ein weitgehend werbefreies Erlebnis zu bieten. Doch wie kicker.at berichtete, bleibt die Realität oft hinter den Versprechungen zurück. Während der Spiegel und die Zeit ihren Lesern ein einfacheres Leseerlebnis ohne viel Werbung bieten möchten, ist der Einsatz von Tracking-Technologien nach wie vor ein Problem. Die DSGVO-Vorgaben, die eine informierte Einwilligung erfordern, scheinen in den neuen Modellen nicht vollständig erfüllt zu werden.
Tracking trotz Versprechen
Diese Pur-Modelle scheinen den Bedürfnissen der Leser nach weniger Werbung gerecht zu werden, aber die Realität sieht anders aus. Tatsächlich nutzen beide Verlage weiterhin Tracking-Software, die nicht nur Daten über das Leseverhalten erhebt, sondern auch zur Erstellung von Nutzerprofilen beiträgt. So hat die netzpolitik.org berichtet, dass beim Spiegel beim Anmeldevorgang Daten an Facebook gesendet werden, was die angebliche Werbefreiheit unterminiert. Ähnlich ist die Situation bei der Zeit, die Google Analytics verwendet, was bedeutet, dass auch hier Daten an Dritte weitergegeben werden könnten, selbst wenn der Verlag davon überzeugt ist, die rechtlichen Vorgaben einzuhalten.
Im Gegensatz zu diesen Modellen hat die österreichische Nachrichtenseite standard.at das erste wirklich werbefreie und trackingfreie Abo in den deutschsprachigen Raum eingeführt. Es gibt keinerlei Tracking- oder Analysetools, was das Abo für datenschutzbewusste Nutzer äußerst attraktiv macht. In einem Zeitalter, in dem anonymes Surfen und Datenschutz eine immer größere Rolle spielen, bietet standard.at eine willkommene Alternative zu den gängigen Angeboten der großen deutschen Verlage.