Eine weiße Weihnacht wird in Europa zunehmend zum seltenen Ereignis! Die aktuelle Analyse von UBIMET-Meteorologe Nikolas Zimmermann zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit für Schnee an den Feiertagen stark von geographischen und höhenmäßigen Faktoren abhängt. In den Alpen über 1.200 Metern liegt die Schnee-Wahrscheinlichkeit bei über 90 Prozent, während sie im Wiener Flachland nur noch bei etwa 20 Prozent liegt. In den letzten zehn Jahren erlebten nur Innsbruck und Klagenfurt je einmal weiße Weihnachten, zuletzt in Klagenfurt 2021. Ein fataler Trend, der durch die globale Erwärmung verstärkt wird, wie die Wetterexperten warnen. In den 50er und 60er Jahren betrug die Wahrscheinlichkeit im östlichen Flachland noch 60 Prozent – ein Wert, der mittlerweile auf 20 Prozent gesunken ist.
Doch nicht nur Österreich ist betroffen, auch Deutschland sieht sich einem drastischen Rückgang der weißen Weihnachten gegenüber. Laut dem Deutschen Wetterdienst sind weiße Feiertage, bei denen eine Schneedecke vom 24. bis 26. Dezember besteht, in vielen Regionen des Landes extrem selten geworden. Die Daten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit bundesweit um mehr als die Hälfte gesunken ist. Besonders betroffen ist der Süden Deutschlands: In München ist die Wahrscheinlichkeit von 33 auf 14 Prozent gefallen, in Freiburg sogar von fast 17 Prozent auf unter 5 Prozent. Bereits vor dem Klimawandel waren verschneite Feiertage nicht die Norm, doch der Klimawandel verschärft die Situation weiter.
Die Schmelze der Winteridylle
Die romantische Vorstellung von schneebedeckten Feiertagen wird zunehmend als nostalgischer Mythos entlarvt. Experten deuteten darauf hin, dass kulturelle Darstellungen und Werbung diese Idee idealisieren, während die Realität oft durch milde Temperaturen und Regen geprägt ist. Laut einer Klimastudie wird die Zahl der frostfreien Wintertage in zukünftigen Jahren signifikant zunehmen, was die Chancen auf weiße Weihnachten weiter minimiert. In den letzten zehn Jahren erlebte Deutschland durchschnittlich 18 zusätzliche warme Wintertage – eine klare Folge des Klimawandels. Kristina Dahl von Climate Central hofft, dass diese Fakten zu einem Umdenken führen, denn ohne drastische Reduktion der CO2-Emissionen könnte der Winter, wie wir ihn kennen, bald der Vergangenheit angehören.
Die Veränderungen haben weitreichende Folgen: Vom Rückgang der Schneedecke, die für die Wasserversorgung im Frühjahr wichtig ist, bis hin zu möglichen gesundheitlichen Risiken durch längere Allergiesaisonen – die Auswirkungen sind nicht nur ökologisch, sondern betreffen auch ökonomische Bereiche wie den Wintersport. Der Traum von weißen Weihnachten könnte also bald eher eine hübsche Erinnerung als eine winterliche Realität sein, wie heute.at und utopia.de berichten.
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