
Österreichs größter Gletscher, die Pasterze, ist stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und könnte bald nicht mehr die größte Gletscherfläche des Landes darstellen. Als Teil des „Internationalen Jahres zur Erhaltung der Gletscher“ haben Wissenschaftler von GeoSphere Austria alarmierende Messungen vorgelegt, die einem dramatischen Schmelzprozess des Gletschers eine klare Stimme verleihen. „Ein bis zwei Mal pro Jahr ermitteln wir die Eismasse und die Eisdicke“, erklärte Bernhard Hynek, ein Experte der GeoSphere. Dabei stellte sich heraus, dass im Zeitraum 2022 bis 2024 die Eisdicke um mehr als zwei Meter pro Jahr schmolz, mit einem besonders hohen Verlust an der Gletscherzunge, die jährlich bis zu zehn Meter Eisdicke verlieren kann, wie 5min.at berichtete.
Historisch betrachtet hat die Pasterze von ihrer ursprünglichen Fläche von über 30 km² seit 1856 bereits fast die Hälfte verloren. Diese schockierenden Zahlen führen Experten zu der Prognose, dass der untere Teil des Gletschers bis 2050 weitgehend verschwunden sein könnte. Ein kürzlich durchgeführtes „Gletscherbegräbnis“ durch die NGO Protect Our Winters (POW) verdeutlicht die Dringlichkeit des Themas und versucht, das Bewusstsein für die schnelle Veränderung unserer Gletscherlandschaften zu schärfen, so Wikipedia. Der Gletscher, der am Fuße des Großglockners im Mölltal liegt und sich über eine Länge von etwa 8 km erstreckt, könnte in den kommenden Jahren seine Gletscherzunge verlieren, was zu einem Rücktritt von der Bezeichnung „größter Gletscher Österreichs“ führen würde.
Unaufhaltsames Schmelzen
Die Pasterze, die sich ursprünglich über eine Fläche von 17,3 km² erstreckte, ist nicht nur von schmelzendem Eis betroffen, sondern leidet auch unter einem dramatischen Rückgang ihrer Länge, der bis zu 50 Meter pro Jahr beträgt. Diese eindeutigen Trends im Schmelzverhalten führen dazu, dass der Gletscher als akut gefährdet angesehen wird. Die Veränderungen wurden auch durch das häufigere Verschieben von Wetterbedingungen beeinflusst, bei denen immer häufiger Regen als Schnee fällt, was die Schmelzrate weiter erhöht. „Ein Gletscher ohne Neuschnee ist dunkler, nimmt mehr Sonnenstrahlung auf und schmilzt rapide“, warnt Hynek und verdeutlicht damit die Dringlichkeit, die langfristigen Folgen von Klimaveränderungen zu verstehen und zu bekämpfen.
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