Schachgenie als Terrorverdächtiger: Cobra stürmt Kinderzimmer in Wien!

Wien, Österreich - Am 23. April 2025 wurde ein 18-jähriger Maturant aus Wien unter dem Verdacht des Terrorismus festgenommen. Der junge Mann, der als schulischer Musterschüler sowie talentierter Schachspieler gilt, plant nach Angaben der Behörden Anschläge auf die israelische Botschaft und ein schiitisches Zentrum. Die Festnahme erfolgte durch die Spezialkräfte der Cobra in einem türkischen Buchgeschäft, nachdem ein ausländischer Nachrichtendienst die österreichischen Staatsschutzbehörden informierte, berichtet Kosmo.

Bei der Durchsuchung seines Jugendzimmers fanden die Ermittler eine Nachbildung eines Sprengsatzes, die aus Spielzeugkomponenten und einer Gewichtsweste gefertigt war. Darüber hinaus wurden auf seinem Mobiltelefon belastende Chatverläufe, Videos radikaler Prediger sowie Anleitungen zur Herstellung von Explosivkörpern entdeckt. Unter dem Pseudonym „Abu Layeth“ verbreitete der Verdächtige extremistische Inhalte im Internet und soll über Kenntnisse in Sprengstofftechnik verfügt haben. Zudem wurden belastende Bilder gefunden, die ihn mit einer Machete und einer Schusswaffe zeigen, zusammen mit einer IS-Flagge.

Die Einschätzung der Verteidigung

Der Verdächtige selbst bestreitet die Vorwürfe und bezeichnet seine Verrichtungen als „Scherz“ und Provokation. Sein Anwalt beschreibt ihn als harmlosen Jugendlichen, der sich derzeit auf seine Matura vorbereitet. Der junge Mann könnte jedoch mit mehreren Jahren Haft konfrontiert werden, während die Ermittlungen weiterhin andauern. Die Behörden haben in der jüngeren Vergangenheit bereits mehrere Jugendliche unter Terrorverdacht festgenommen, wobei viele dieser Festnahmen mit islamistischen Radikalisierungsprozessen in Verbindung stehen. Im Jahr 2024 wurden in Österreich etwa sechs Jugendliche in ähnlichen Kontexten festgenommen.

Besorgniserregend ist dabei, dass etwa 30 Prozent der Tatverdächtigen aus dem schulischen Umfeld stammen und bislang keine kriminelle Vorgeschichte aufwiesen. Extremistische Netzwerke nutzen moderne Technologien, vor allem verschlüsselte Messenger-Dienste und soziale Medien, zur Anwerbung von jungen Menschen. Ähnliche Anschlagspläne junger Verdächtiger gegen israelische Einrichtungen wurden in mehreren europäischen Ländern vereitelt, wie Hinweise von Sicherheitsbehörden zeigen.

Gesellschaftliche Perspektiven und Forschung

Die Thematik der Radikalisierung junger Menschen ist nicht nur ein nationales, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Problem. Es ist wichtig, die Ursachen und Wirkungen dieser Phänomene zu erforschen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Forschung zu Extremismus und Radikalisierung. Die Maßnahmen abzielen darauf, Handlungsempfehlungen für die Zivilgesellschaft und die politische Bildung zu entwickeln. In der Forschung werden sowohl grundlegende als auch praxisnahe Ansätze verfolgt, um ein besseres Verständnis der Hintergründe, Dynamiken und Formen von Gewalt und Extremismus zu erreichen, so BMBF.

Ein interdisziplinärer Ansatz wird gefordert, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Radikalisierung und gesellschaftlicher Wahrnehmung sowie den Einfluss von Diskriminierung zu analysieren. Die empirischen Studien zeigen, dass antisemitische, rechtsextreme und rassistische Einstellungen in der Gesellschaft weit verbreitet sind und eine bedeutende Rolle beim Radikalisierungsprozess junger Menschen spielen können. Dies wird auch in den umfassenden Forschungsberichten der Bundeszentrale für politische Bildung thematisiert, in denen die Radikalisierung als zunehmend drängendes Problem dargestellt wird, das alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft.

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Ort Wien, Österreich
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