Hurrikan Milton sorgte weltweit für viel Aufmerksamkeit und hinterließ in seinem Zug durch die USA signifikante Schäden. Eine, die dies aus erster Hand erlebt hat, ist Siegi Lindsay. Die gebürtige Zell am See-Bewohnerin lebt seit drei Jahrzehnten in Florida und kann auf viele Geschehnisse über die Jahre zurückblicken.
Obwohl Milton in erster Linie die Westküste Floridas erreichte und somit Siegi nicht direkt betraf, spürte sie dennoch die Auswirkungen durch ihre Freunde, die aufgrund des Sturms ihre Häuser verlassen mussten. "Es gibt viele Menschen, die sich in Sicherheit bringen müssen, wenn solch eine Naturgewalt naht," erklärte sie.
Erfahrungen mit Hurrikanskraft
Siegi erinnert sich gut an die Vorbereitungen, die sie bereits vor den offiziellen Warnungen traf. Mit einem geübten Blick auf die Wetterberichte reagierte sie prompt, indem sie ihre Gartenmöbel und Dekorationen ins Haus brachte. "Ich reiste beruhigt nach Washington, wusste aber, dass es besser ist, vorbereitet zu sein," fügte sie hinzu. Vor allem in den letzen Jahren wurden die Stürme angeblich heftiger. "Durch den Klimawandel haben sich die Umstände verändert und wir müssen ständig auf der Hut sein," so Siegi weiter.
Die Evakuierungen bei ernsthaften Bedrohungen sind nie einfach. Selten ist die Flucht unproblematisch, oft gibt es Staus, kein verfügbares Benzin und intensive Wartezeiten. "Die langen Autofahrten können sehr belastend sein, insbesondere mit Tieren im Gepäck," erzählte Siegi. Bei der Rückkehr nach der Evakuierung bleibt dann das Gefühl der Ungewissheit. "Man nimmt nur mit, was lebensnotwendig ist und hinterlässt vieles," erklärte sie mit einer Mischung aus Erleichterung und Traurigkeit.
Gemeinschaftsgeist während der Krisen
In Florida wird der Ernst von Hurrikanbedrohungen kollektiv wahrgenommen. "Bereits bevor Milton uns erreichte, wurden Schulen und Geschäfte geschlossen," berichtete Siegi. Der menschliche Zusammenhalt in Krisensituationen wird von ihr als eine bezeichnende Eigenschaft der Amerikaner wahrgenommen. "Wenn es ernst wird, stehen alle zusammen - das ist wirklich beeindruckend," so Siegi, die auch schon selbst einige Hurrikane erlebt hat, bei denen sie ohne Strom war und die Wochen des Wartens überstehen musste.
"Es ist immer still, bevor der Sturm kommt. Es fühlt sich fast surreal an, als ob die Natur den Atem anhält," bemerkte sie und schilderte die angespannte Atmosphäre vor einem Hurrikan.
Wenn Hurrikane eintreffen, ist die Reaktion der Behörden stets schnell. Die Federal Emergency Management Agency (FEMA) mobilisiert Ressourcen, um den Opfern zu helfen und die Aufräumarbeiten durchzuführen. "Wenn man sieht, wie schnell die Hilfe kommt und wie viele Menschen bereit sind, zu unterstützen, gibt es einem Hoffnung," sagte Siegi beiseite zu diesen wichtigen Einsätzen.
Obwohl die Herausforderungen groß sind, plant Siegi nicht, Florida zu verlassen. "Jeden Herbst bange ich um mein Zuhause, aber ich kann mir nicht vorstellen, fortzugehen. Nur wenn ich im Alter bin, könnte ich darüber nachdenken," erläuterte sie ihre Gedanken. Ihr starke Bindung zu ihrem Leben in Florida ist unübersehbar, und der Geist der amerikanischen Solidarität bleibt für sie ein treibender Faktor.
Insgesamt bietet Siegis Erzählung einen einzigartigen Einblick in das Leben und die Herausforderungen, die mit der Hurrikan-Saison verbunden sind. Für weiterführende Informationen zu den jüngsten Entwicklungen in Florida, sehen Sie den Bericht auf www.meinbezirk.at.
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