
In Kaprun, einem charmanten Ort im Pinzgau, plant der teilstaatliche Stromkonzern Verbund den Bau eines neuen Pumpspeicherkraftwerks mit dem Namen „PSW Schaufelberg“. Diese geplante Investition beläuft sich auf etwa 600 Millionen Euro und soll ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung der Energieinfrastruktur Österreichs sein. In einer Pressemitteilung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, ließ das Unternehmen verlauten, dass das Kraftwerk mit einer Leistung von 480 MW, ähnlich wie die bereits bestehenden Werke Limberg II und III, größtenteils unterirdisch errichtet wird.
Ein entscheidendes Element dieses Projekts ist die Umweltverträglichkeitsprüfung, die erforderlich ist, bevor der Bau beginnen kann. Die entsprechenden Unterlagen sollen laut Verbund Mitte 2025 eingereicht werden. Dieser Schritt ist notwendig, um den ökologischen Fußabdruck des Projekts zu bewerten und sicherzustellen, dass es mit den Umweltvorschriften in Einklang steht.
Integration in die Energiewende
Verbund betrachtet das PSW Schaufelberg als einen wesentlichen Baustein in der Transformation des Energiesystems. Es wird erwartet, dass die Kombination aus diesem neuen Pumpspeicherkraftwerk und den bestehenden Anlagen in der Region – wie den Pumpspeichern der Kapruner Oberstufe und Limberg II sowie III – zur Stabilität der Stromnetze in Österreich beitragen wird. Verbund-CEO Michael Strugl betont zudem, dass bis 2040 mit einer Verdopplung des Stromverbrauchs in Österreich zu rechnen ist und die Erzeugungskapazität nahezu verdreifacht werden muss, um diese Nachfrage zu decken. Ein Großteil des zusätzlichen Stroms wird aus erneuerbaren Energien stammen.
„Pumpspeicher übernehmen hier eine unverzichtbare Aufgabe für die Gewährleistung der Netzstabilität und für die sichere Versorgung Österreichs mit sauberem Strom“, erklärte Strugl. Daher plant das Unternehmen, zusätzlich zu den 600 Millionen Euro für das PSW Schaufelberg, fast eine Milliarde Euro in die Modernisierung und Erneuerung der bestehenden Wasserkraftanlagen in Kaprun zu investieren.
Modernisierung der bestehenden Anlagen
Im Rahmen dieses umfassenden Projekts, das als „Kaprun 2029“ bekannt ist, müssen die Wasserbenutzungsrechte für die Kraftwerksgruppe Kaprun bis zum Jahr 2029 erneuert werden. Dies erfordert, dass der aktuelle Stand der Technik für alle betroffenen Anlagekomponenten nachgewiesen wird. Dabei wird auch der in den 1940er- und 1950er-Jahren erbaute Druckstollen der Kaprun-Hauptstufe völlig neu errichtet. Die Arbeiten daran haben bereits begonnen und sollen bis zur Frist 2029 abgeschlossen sein.
Ein wichtiger Baustein des Projekts ist der geplante neue Triebwasserweg, der vom Limberg bis zur bestehenden Schieberkammer in Maiskogel verlaufen wird. Ab Anfang 2025 wird mit dem Bau eines neuen Stollens von fast neun Kilometern Länge begonnen – und das überwiegend unter der Erde. Diese Infrastruktur ist entscheidend, um die Wasserströme effektiv zu steuern und die ökologischen Anforderungen gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen, einschließlich der Schwall-Sunk-Reduzierung und der Verbesserung der Fischpassierbarkeit in der Kapruner Ache.
Die Errichtung eines neuen Schwall-Ausgleichsbeckens in Kottingeinöden ermöglicht es, das Triebwasser getrennt vom Betrieb der Kraftwerke in die Salzach zurückzugeben, was die ökologischen Anforderungen weiter fördert.
Mit diesen geplanten Maßnahmen zeigt sich der Verbund optimistisch, dass das PSW Schaufelberg nicht nur zur Steigerung der Energieproduktion beiträgt, sondern auch einen bedeutenden ökologischen Nutzen bietet, indem es die bestehende Wassernutzung effizienter und nachhaltiger gestaltet. Die Gesamtheit dieser Projekte soll sicherstellen, dass Kaprun und seine Umgebung auch in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Energieversorgung Österreichs spielen.
Für weitere Informationen zur künftigen Entwicklung des PSW Schaufelberg und den damit verbundenen Projekten, ist ein Blick in den ausführlichen Bericht auf energynewsmagazine.at empfehlenswert.
Details zur Meldung