Zell am See

Mit Friedensmarsch gegen Gewalt: Aktionstage im Pinzgau gestartet

"In Saalfelden diskutierten Experten über die alarmierenden 26 Femizide in Österreich und betonten die Notwendigkeit von Prävention im Rahmen der Aktion '16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen'!"

Die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ findet weltweit vom 25. November bis zum 10. Dezember statt und hat das Ziel, auf das anhaltende Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Am 15. November 2024 wurde in Saalfelden ein Pressegespräch organisiert, um sowohl die aktuelle Situation zu thematisieren als auch über die bevorstehenden Veranstaltungen im Rahmen dieser Aktion zu informieren. Barbara Thöny, SPÖ-Landtagsabgeordnete und Sozialsprecherin, erklärte, dass es sehr traurig sei, dass dieses Thema immer noch im Fokus stehen müsse.

Im Verlauf des Gesprächs wurden wichtige Statistiken präsentiert: Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Österreich bereits 26 Femizide in diesem Jahr. Kathrin Gimpl vom Frauenhaus Pinzgau berichtete, dass zudem rund 40 schwere Mord- und Gewaltversuche zu verzeichnen sind. Diese alarmierenden Zahlen unterstreichen, wie allgegenwärtig Gewalt gegen Frauen in der Gesellschaft ist.

Aufklärung und Prävention als zentrale Themen

Die Experten, darunter Wolfgang Czerny von den Männerwelten und Daniela Zika, Revierinspektorin in Saalfelden, betonten die Bedeutung von Prävention und Aufklärung. Kathrin Gimpl machte deutlich, dass das Frauenhaus aktiv Workshops veranstaltet, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Besonders Schulen, wie die HBLW Saalfelden und das BORG Mittersill, zeigen großes Interesse an den Angeboten und stellen immer wieder Anfragen, um mehr über die Arbeit des Frauenhauses zu erfahren.

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Czerny berichtete über ein neues Projekt, das seit September letzten Jahres läuft und sich speziell mit dem Schutz von Müttern beschäftigt. Dies geschieht im Rahmen der 16 Tage-Aktion und soll auf die Herausforderungen aufmerksam machen, mit denen Mütter konfrontiert sind, deren Söhne gewaltbereit sind oder auffälliges Verhalten zeigen.

„Die Polizei ist berechtigt, ein Annäherungs- oder Betretungsverbot auszusprechen. Zwischen dem 1. Januar und dem 3. November 2023 wurden 84 Verbote ausgesprochen, heuer waren es im gesamten Bezirk 65“, informierte Daniela Zika.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Unterstützung und Beratung, die insbesondere Müttern angeboten wird. Czerny erklärte, dass sich in der bisherigen Projektlaufzeit bereits fünf Ehepaare an die Beratungsstelle Männerwelten gewandt haben, da sie besorgt über die Gewaltbereitschaft ihrer Söhne sind. Ziel ist es, das Selbstwertgefühl der Mütter zu stärken und alternative Erziehungsmethoden anzubieten, die den Familien helfen könnten, Gewalt zu verhindern.

Hilfe für Täter und Opferschutz

Revierinspektorin Zika, die seit mehreren Jahren mit Gewalt in der Privatsphäre beschäftigt ist, setzt ebenfalls auf Lösungen, bei denen sowohl Täter als auch Opfer angesprochen werden. Sie berichtete von Fällen, in denen gefährdende Personen nach einer verpflichtenden Täterberatung freiwillig weitere Beratung in Anspruch genommen haben. Dies zeigt, dass auch die Täter oft bereit sind, sich mit ihrem Verhalten auseinanderzusetzen und Hilfe zu suchen.

Insgesamt verdeutlicht diese Initiative, wie wichtig es ist, das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen kontinuierlich zu thematisieren. Die zahlreichen Engagements, Workshops und Veranstaltungen im Pinzgau zeigen, dass sowohl Aufklärung als auch Prävention zentrale Elemente im Kampf gegen diese Art der Gewalt sind.

Für weitere Informationen, detaillierte Berichterstattung auf www.meinbezirk.at oder aktuelle Nachrichten zur Thematik.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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