Zell am See

Inklusion in der Ferienbetreuung: Lösungen für Kinder mit Beeinträchtigungen

In Zell am See kämpfen Eltern wie Karin Schandlbauer verzweifelt um Ferienbetreuung für ihre Kinder mit besonderen Bedürfnissen – das Angebot ist weit weniger als nötig!

In Österreich ist es für Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen oft eine Herausforderung, geeignete Ferienbetreuung in ihrer Heimatgemeinde zu finden. Während es zwar einige Angebote gibt, sind diese häufig nicht ausreichend und bedürfen dringend einer Verbesserung. Die Notwendigkeit zur Schaffung solcher Angebote wird durch die Erfahrungen von betroffenen Eltern immer wieder deutlich, wie das Beispiel von Karin Schandlbauer zeigt.

Eltern stehen vor großen Hürden

Karin Schandlbauer, eine Hotelierin aus Zell am See, hat die Schwierigkeiten bei der Suche nach einer geeigneten Betreuung für ihren Sohn Paul, der die Pflegestufe 7 hat, persönlich erlebt. „Ehrlich gesagt habe ich mir da keine Sorgen gemacht“, erklärt Schandlbauer. „Die letzten beiden Sommer war er beim Verein Leuchtturm in Maria Alm in Betreuung, das war auch diesmal geplant.“ Doch die überraschende Schließung des Vereins erfuhr sie erst im Mai, was zu einer massiven Unsicherheit führte.

Die Suche gestaltete sich als ermüdend und frustrierend. Eine Betreuung im Badhaus in Leogang wurde als unpraktikabel wahrgenommen, da dies mit einem hohen Pendelaufwand verbunden gewesen wäre. Schließlich wurde in Zell am See eine „Ausnahmeregelung“ für Paul gefunden, die es ihm ermögliche, im Kindergarten Limberg betreut zu werden, allerdings unter der Bedingung, dass die Gemeinde die Finanzierung übernimmt. Schandlbauer sieht hier eine Doppelmoral: „Es wird zwar immer über Inklusion geredet. In der Praxis ist es aber fast unmöglich, in der Ferienzeit eine adäquate Betreuung zu bekommen.“

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Rohstoff Inklusion

Das Problem, das viele Eltern betrifft, wird oft nicht ernsthaft erkannt, solange es die Betroffenen nicht direkt trifft. Andrea Buchner vom Forum Familie Pinzgau betont die Bedeutung, dass Eltern frühzeitig ihren Bedarf anmelden. Die Herausforderung liegt in der Personalfindung und der notwendigen Fachkompetenz, die für eine angemessene Betreuung erforderlich sind. Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen ist es essenziell, dass die Betreuungsangebote nicht nur vorhanden, sondern auch qualitativ hochwertig sind.

Gemeinsam Lösungen finden

Die Idee einer stärkeren Vernetzung zwischen verschiedenen Anbietern und Institutionen wird als möglicher Lösungsansatz angesehen. beispielsweise könnte eine Kooperation zwischen den Gemeinden entwickelt werden, um gemeinsam zuverlässige Betreuungsangebote zu schaffen. Vizebürgermeisterin Salome Mühlberger bringt bereits erste Schritte in diese Richtung auf den Weg, indem sie sich mit Nachbargemeinden vernetzen möchte, um den Austausch und die Entwicklung gemeinsamer Optionen zu fördern.

Anbieter unter Druck

Aktuell gibt es einige Anbieter, wie das Pfifferlingplatzl in Wald und die Einherzen in Leogang, die sich dem Thema Inklusion annehmen. Diese Einrichtungen zeigen ein wachsendes Interesse an inklusiven Betreuungsformen, doch stehen sie häufig vor ähnlichen Herausforderungen, z.B. in der Finanzierung. „Die anfallenden Kosten müssen endlich durch Förderungen in niederschwelliger Abwicklung gedeckt sein“, fordert das Pfifferlingplatzl. Die Verwaltungsstrukturen sind oft so komplex, dass es viele kleine Anbieter davon abhält, inklusive Angebote zu schaffen.

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Ein Aufruf zur Aktion

Der Aufruf von Forum Familie an Anbieter von integrativer Ferienbetreuung sowie an betroffene Eltern lautet: „Je früher sich die Leute melden, desto besser können wir für die Zukunft planen und entsprechende Angebote bereitstellen.“ Ein gemeinsames Handeln und die Solidarität innerhalb der Gemeinschaft könnten helfen, die bestehende Lücke in der Ferienbetreuung für Kinder mit Beeinträchtigungen zu schließen und Inklusion zu einem gelebten Teil unserer Gesellschaft zu machen.

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