In der heutigen Gesellschaft wird das Thema Inkontinenz immer noch als Tabu betrachtet. Viele Menschen schämen sich und trauen sich nicht, über ihre Probleme zu sprechen. Die Oberärztin Sophia Bauer von der SALK schätzt, dass viele Frauen jahrelang leiden, bevor sie professionelle Hilfe suchen.
Ein schwacher Beckenboden kann zu einer Harninkontinenz führen, bei der ungewollter Harnverlust durch einfache Aktivitäten wie Husten oder Niesen ausgelöst werden kann. Rauchen kann die Situation noch verschlimmern, da der damit verbundene Husten den Beckenboden belastet. Darüber hinaus hat Nikotin negative Auswirkungen auf die Spannkraft des Gewebes.
Werbespots und Medienbeiträge verharmlosen häufig die Inkontinenz und stellen sie als normale Alterserscheinung dar, die mit einer Binde behoben werden kann. Dies kann dazu führen, dass die ernste Erkrankung nicht angemessen behandelt wird. Die Lösung für Inkontinenzprobleme liegt oft in einer gezielten Beckenbodentherapie.
Spezialisierte Physiotherapeuten können individuelle Therapien anbieten, um den Beckenboden zu stärken und die Beschwerden zu lindern. Durch gezielte Übungen und Untersuchungen können die Muskelgruppen identifiziert und gestärkt werden. Es erfordert Fachwissen und Erfahrung, um den Beckenboden effektiv zu trainieren und die Muskelkraft wiederherzustellen.
Ein gesunder Beckenboden ist entscheidend für das Wohlbefinden, da ein schwacher Beckenboden nicht nur zu Inkontinenz, sondern auch zu chronischen Beckenschmerzen führen kann. Die Fähigkeit, den Beckenboden zu entspannen und zu kräftigen, ist entscheidend für ein gesundes Becken.
Es ist wichtig zu beachten, dass Inkontinenz nicht immer mit dem Beckenboden zusammenhängt. Eine überaktive Blase kann ebenfalls zu Harninkontinenz führen und sollte fachärztlich abgeklärt werden. Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten und professionelle Hilfestellungen, um die Lebensqualität von Menschen mit Inkontinenzproblemen zu verbessern.
Die Medizinische Kontinenzgesellschaft Österreich bietet weitere Informationen und Unterstützung für Betroffene an. Besuchen Sie ihre Website unter www.kontinenzgesellschaft.at, um mehr zu erfahren und Hilfe zu erhalten.
