Vor dem Menstruationszyklus sehen sich viele Frauen mit herausfordernden körperlichen und psychischen Beschwerden konfrontiert. Die 28-jährige Victoria S. aus Salzburg schildert ihre eindringliche Geschichte über das prämenstruelle Syndrom (PMS) und die schwerwiegendere Form, die als prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) bekannt ist. Laut einem Bericht von "Heute" leidet sie seit ihrer ersten Periode an extremen Stimmungsschwankungen, die von Ärzten oft nicht Ernst genommen wurden. Während eines Studiums in den USA wurde sie erstmals auf PMS aufmerksam. Ihre Gynäkologin in Deutschland hingegen meinte nur, sie müsse „da durch“ - eine Antwort, die sie frustrierte. Dieses Schicksal führte dazu, dass Victoria entschloss, Medizin zu studieren, um die Ursachen ihrer Beschwerden selbst zu verstehen.
Victoria S. erkannte schließlich, dass PMDS eine chronische Erkrankung ist, die viele Lebensbereiche beeinflusst. Im Gespräch mit "Heute" betont sie, dass sie lernen musste, ihren Alltag anzupassen, um mit den hormonellen Schwankungen umzugehen. Sie lehrt jetzt, dass es wichtig ist, die eigenen Symptome nicht als Schwäche zu betrachten, sondern als unveränderlichen Teil des Körpers, den man besser steuern kann. Obgleich ihre Erfahrungen intensiv und oft belastend waren, fand sie im Respektieren ihres natürlichen Rhythmus einen Weg, den Alltag funktionaler zu gestalten.
Studie zur Unterstützung von Frauen
Die psychologischen Auswirkungen von PMDS sind auch in der wissenschaftlichen Gemeinschaft bekannt. Eine umfassende Untersuchung aus der Forschungsdatenbank zeigt, dass Frauen häufig mit einem tiefgreifenden Gefühl des Kontrollverlustes über ihr Leben konfrontiert sind. Von 479 untersuchten Frauen berichteten 17 Studien über ihre Erfahrungen mit PMS und PMDS. Die Ergebnisse dieser Studien verdeutlichen die Notwendigkeit, dass Fachpersonen die Symptome unter die Lupe nehmen und eine gezielte Unterstützung anbieten. Wie in der systematischen Übersicht dargestellt, wurde die Notwendigkeit betont, Fachkräfte für die Diagnostik und Unterstützung von Betroffenen zu sensibilisieren, damit diese Frauen nicht alleine mit ihren emotionalen Herausforderungen kämpfen müssen, wie PubMed berichtet.
Victoria und ihr Partner haben zudem die Initiative Belle Health gegründet, um das Bewusstsein für PMDS zu schärfen und den Dialog zu fördern. Momentan kooperieren sie mit der Uni Marburg und der Utah State University, um eine klinische Studie über digitale Lösungen zur Behandlung prämenstrueller Störungen durchzuführen. Durch ihre Erfahrungen möchte Victoria anderen Frauen helfen, ihren eigenen Weg im Umgang mit dieser herausfordernden Erkrankung zu finden.
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