Tamsweg

50 Jahre Tauerntunnel: Ehemalige Bauarbeiter erinnern sich an Pionierzeit

Vor 50 Jahren begann der Bau des legendären Tauerntunnels im Lungau, und die damaligen Arbeiter feiern jetzt ihr Comeback in der Region, die sie für immer verbindet!

Vor fünf Jahrzehnten wurde das Projekt, das die Verkehrsstruktur in Österreich verändern sollte, ins Leben gerufen: der Tauerntunnel. Mit einer Länge von 6,4 Kilometern verläuft der Tunnel durch den Lungau und wurde am 28. Januar 1971 begonnen. Dieses Bauwerk war nicht nur ein technisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutender Arbeitgeber, der zahlreiche Menschen zusammenbrachte.

Zusammen mit dem parallel entwickelten Katschbergtunnel von 5,4 Kilometern Länge war der Tauerntunnel ein unglaubliches Unterfangen für die damalige Zeit. An die 2000 Arbeiter waren zeitweise im Einsatz, um diese gewaltige Tunnelröhre zu realisieren. Es war eine Zeit des Aufbruchs, in der sich Menschen aus zahlreichen Berufen zusammenfanden, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

Die Bauarbeiten und deren Herausforderungen

Der Maschineningenieur Anton Koch erinnert sich an die unkomplizierte Kommunikation auf der Baustelle, die oft persönlich und improvisiert ablief. „Es gab kurze Informationswege und sogar einen Bohrwagen aus Finnland kam zum Einsatz“, berichtet er und fügt hinzu, dass der Durchschlag des Tunnels am 14. Januar 1974 ein Meilenstein war. Karoline Mohr, die als Büroangestellte arbeitete, stellt fest, dass die Arbeitsatmosphäre von Zusammenarbeit und viel Engagement geprägt war. „Es war eine schöne Zeit mit viel Arbeit“, erzählt sie.

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Die Arbeiter, unter ihnen auch viele Quereinsteiger aus anderen Berufen, hatten nie zuvor eine derartige Herausforderung gemeistert. „Wir hatten gute Bezahlung und viele Zulagen“, sagt Alfred Paul, der als Praktikant begann. „Leistungsprämien und andere Vergünstigungen waren keine Seltenheit.“ Bei optimalen Bedingungen konnten die Bohrteams bemerkenswerte Fortschritte erzielen – bis zu zwölf Meter pro Tag.

Dennoch waren die Bedingungen oft schwierig. Gerald Weikl erinnert sich an die mangelnde Beleuchtung im Tunnel und die Herausforderungen, die damit einhergingen. „Nach jeder Sprengung wurde über ein Plastikrohr frische Luft zugeführt“, erklärt er. Trotz dieser Widrigkeiten hatten die Bauarbeiter den Stolz, an einem der größten Ingenieurprojekte Österreichs beteiligt zu sein.

Ehemalige Bauarbeiter treffen sich

Vor kurzem trafen sich einige der ehemaligen Bauarbeiter im Lungau, um Erinnerungen auszutauschen und die besonderen Momente ihrer gemeinsamen Zeit zu teilen. Ein Besuch im Lungauer Heimatmuseum in Tamsweg stand auf der Agenda, wo die Sonderausstellung „Der Lungau in den 70er-Jahren“ die Entstehung des Tauerntunnels und dessen Bedeutung beleuchtet. Solche Begegnungen heben die engen Bindungen hervor, die zwischen den ehemaligen Mitarbeitern entstanden sind.

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Politische Größen wie Bruno Kreisky und Hannes Androsch besuchten ebenfalls die Baustelle, was die Wichtigkeit des Projektes unterstrich. Die Erfolge und Herausforderungen dieser epochalen Bauarbeiten bleiben unvergessen. Koch beschreibt den Durchschlag im Tunnelbau als den größten Erfolg: „Man hat den Berg bezwungen, das wird uns immer in Erinnerung bleiben“, so Koch.

Die gemeinsam durchlebten Erfahrungen haben eine dauerhafte Verbindung geschaffen, die weit über die letzten fünfzig Jahre hinausgeht. Diese Erinnerungen und die technischen Errungenschaften des Tauerntunnels sind mehr als nur ein Kapitel in der Geschichte des Bauens in Österreich; sie sind ein Symbol für Teamarbeit und Fortschritt.

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