Die Ablehnung des S-Link-Projekts am vergangenen Sonntag wurde von Hermann Knoflacher, einem anerkannten Verkehrsplaner und emeritierten Professor der Technischen Universität Wien, als positiver Schritt für die Stadt Salzburg gewertet. Er gratulierte der Bevölkerung und betonte, dass nun die Chance bestehe, eine nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrslösung zu entwickeln.
Knoflacher, der sich seit Jahrzehnten mit dem Thema sanfte Mobilität beschäftigt, hat klare Vorstellungen, wie die Verkehrssituation in urbanen Gebieten verbessert werden kann. Laut ihm ist es entscheidend, dass Autos weitestgehend aus den Stadtzentren ferngehalten werden, um Platz für lebenswertere städtische Räume zu schaffen. „Die Probleme liegen an der Oberfläche und sollten auch dort angegangen werden“, erläuterte er, wobei er kritisierte, dass die massiven Investitionen in Projekte wie die U-Bahn nicht die richtige Lösung sind. Stattdessen regte er an, die finanziellen Mittel in echte und effektive Verkehrslösungen zu stecken.
Sinnvolle Maßnahmen zur Entlastung der Innenstadt
Knoflacher schlägt vor, die Anzahl der Parkplätze in der Stadt drastisch zu reduzieren. „Wenn wir die Autos aus dem innerstädtischen Raum verschwinden lassen, dann beginnen die Städte zu leben“, erklärt er. Eine Citymaut, die von vielen als Lösung angesehen wird, hält er für ineffektiv, es sei denn, es würden gleichzeitig Parkplatzangebote aus der Stadt verbannt.
Parkkonzepte für die Wohnbevölkerung
Ein weiterer Vorschlag Knoflachers betrifft die Parkordnung in der Stadt. Demnach sollte das Parken in den innerstädtischen Bereichen ausschließlich der Wohnbevölkerung vorbehalten sein, jedoch gegen eine Gebühr. Der Plan sieht vor, dass Besucher und Pendler ihre Fahrzeuge auf Park-and-Ride-Plätzen am Stadtrand abstellen müssen. Dies könnte dazu beitragen, den Verkehr in der Innenstadt zu reduzieren und die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen. Nur so würden, seiner Meinung nach, mehr Menschen auf private Autos verzichten.
Knoflacher betont immer wieder, dass es nicht nur um das Verdrängen von Autos gehe, sondern um die Schaffung eines lebenswerten urbanen Umfelds, das attraktive Optionen für alle Bürger bietet. Solche Veränderungen wären ein Gewinn für Salzburg und könnten dazu führen, dass die Stadt in Zukunft als Vorbild für andere urbane Zentren angesehen wird.
In diesem Kontext ist die Ablehnung des S-Link-Projekts nicht nur ein Rückschlag für die Planer, sondern könnte sich als Startschuss für eine ihrer Ansicht nach dringend benötigte Verkehrswende entpuppen. Für mehr Informationen zu diesem Thema, siehe den Bericht auf salzburg.orf.at.