Die Stadt Salzburg steht vor einer bedeutenden Herausforderung im Hinblick auf ihre Verkehrsinfrastruktur. Es ist unbestreitbar, dass die Straßen oft überlastet sind, was für Autofahrerinnen und Autofahrer zu ständigen Frustrationen führt. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, ist die teils unterirdische Verlängerung der Lokalbahn geplant, bekannt als S-Link. Diese soll eine Länge von 17 Kilometern haben und vom Hauptbahnhof bis nach Hallein im Tennengau führen. Befürworterinnen und Befürworter hoffen, dass dies zu einer erheblichen Entlastung des Verkehrs führen wird. Kritiker hingegen heben die hohen Kosten und den unklaren Verlauf der Strecke hervor und plädieren stattdessen für Verbesserungen im bestehenden öffentlichen Nahverkehr.
Die politische Unterstützung für den S-Link ist weitreichend, mit Ausnahme der SPÖ, die sich gegen das Projekt ausgesprochen hat. Diese Maßnahme wird von vielen als ein grundlegender Schritt in der Mobilitätswende der Stadt angesehen. Der Spatenstich für den ersten Bauabschnitt am Mirabellplatz war ursprünglich für Ende 2023 angedacht, jedoch stellte sich die Situation als komplexer heraus. Die Mehrheit der Stadtbevölkerung sprach sich in einer Bürgerbefragung im November 2023 gegen den S-Link aus, was dazu führte, dass eine verbindliche Volksbefragung für den 10. November 2024 angekündigt wurde.
Anstehende Entscheidungen und Herausforderungen
Der Ausgang der bevorstehenden Volksabstimmung wird als ungewiss eingeschätzt, wie der Salzburger Politikwissenschaftler Armin Mühlböck erklärt. Beide Seiten der Debatte mobilisieren intensiver denn je, um ihre Stimmen zu gewinnen. Die Wahlbeteiligung wird als ein entscheidender Faktor betrachtet, wobei die Bürger in den Bezirken Stadt Salzburg, Flachgau und Tennengau über den S-Link entscheiden sollen.
Im geplanten Gesamtausbau wird die Strecke unter der Altstadt hinderhaltend verlaufen, wobei an verschiedenen Haltestellen gestoppt wird, einschließlich Mirabellplatz, Mozartsteg und Unipark Nonntal. Dass 4,5 Kilometer der neuen Strecke unterirdisch verlaufen, lässt viele Anwohner zunächst aufhorchen, da dies potenzielle Auswirkungen auf die historische Bausubstanz haben könnte. Besorgte Bürger befürchten durch die Bauarbeiten etwaige Schäden an alten Gebäuden. Der Projektträger betont jedoch, dass alle nötigen Prüfungen bereits erfolgt sind, um sicherzustellen, dass die Bauarbeiten unter Berücksichtigung der Gegebenheiten vor Ort passieren können.
Finanzierungsstruktur und Kosten
Die Gesamtkosten für den S-Link werden auf zwischen 1,9 und 2,8 Milliarden Euro geschätzt, wobei das Land Salzburg betont, dass der Nutzen die Kosten übersteigen könnte. Die genauen Verteilung der Finanzierung zwischen Bund, Land und Gemeinden bleibt jedoch ungewiss, insbesondere in Anbetracht der von der Stadt geforderten Kosteneingrenzung.
Wenn die Abstimmung gegen den S-Link ausfällt, wird das bereits zugesicherte Geld in andere Projekte investiert, beispielsweise in die Linzer Regionalstadtbahn oder den Ausbau in anderen Landeshauptstädten. Um die Anwohnern zu beruhigen, hat die Projektgesellschaft klargestellt, dass umfangreiche Gutachten vorliegen, die zeigen, dass bei ordnungsgemäßem Tunnelbau die Schäden an der Innenstadt minimiert oder vermieden werden können.
Ein zusätzliches Element des Projekts ist die geplante Verkehrsberuhigung rund um die Rainerstraße, die zum "Salzburg Boulevard" umgestaltet werden soll. Die dafür notwendige Umgestaltung der aktuellen Geschäftszeilen stieß bereits auf Widerstand.
Insgesamt ist die Situation rund um den S-Link angespannt, da sowohl die Bürgerbeteiligung als auch die politische Auseinandersetzung über die Zukunft des Projekts große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Entscheidung, die während der Volksbefragung fallen wird, könnte die Verkehrsinfrastruktur in Salzburg für die kommenden Jahrzehnte maßgeblich prägen. Für eine umfassende Übersicht über das Thema bietet der Bericht auf www.salzburg24.at interessante Einblicke.
Details zur Meldung