Unwetter können verheerende Schäden an Wohnimmobilien und in Gärten anrichten. Die zentrale Frage für viele Betroffene ist, ob die Versicherung für die entstandenen Schäden aufkommt. Doch hier gilt es, genau hinzusehen: Die Versicherungsleistungen sind oft begrenzt. Wer sich umfassend absichern möchte, sollte spezielle Versicherungen, wie beispielsweise für Naturkatastrophen oder Landwirtschaftsversicherungen gegen Hagelschäden, in Betracht ziehen. In manchen Fällen kann aber auch die Eigenheim- oder Haushaltsversicherung aktiv werden, wie der Versicherungsverband Österreich informiert.
Die Versicherungsbranche zeigt sich in dieser Hinsicht kooperativ und strebt eine Einbeziehung von Katastrophenschäden in die bestehenden Versicherungsmodelle an. Klaus Kraigher von UNIQA äußerte sich optimistisch und erklärte, dass durch die Integration solcher Schäden in die Feuerversicherung sowohl die Prämien für die Versicherungsnehmer als auch die Abdeckung der Schäden durch Unwetter verbessert werden könnten. Ein höherer Sicherheitsgrad, der die Versicherungsnehmer in Zeiten extremer Wetterphänomene wie Stürme, Hagel oder andere Naturereignisse schützt, ist wünschenswert. Dies würde eine komplette Deckung der Schäden ermöglichen.
Haushaltsversicherung und deren Schutzleistungen
Besonders interessant ist die Art der Abdeckung, die eine Haushaltsversicherung bietet. Schäden, die durch stürmischen Wind mit Geschwindigkeiten über 60 km/h verursacht werden, fallen in der Regel unter den Schutz dieser Versicherungen. Auch Folgeschäden, die durch umstürzende Bäume oder Masten entstehen, sind abgedeckt. Doch Achtung: Bei extremen Wetterlagen wie Hagel, Erdbeben oder Erdrutschen stoßen die meisten Policen an ihre Grenzen. Christian Kreuzer von der Wiener Städtischen stellte klar, dass Katastrophenschäden im Rahmen der Eigenheim- und Haushaltsversicherung in den meisten Fällen nur bis zu einer Summe von 5.000 bis 10.000 Euro abgegolten sind.
Eine wichtige Empfehlung der Versicherer ist es, nach einem Unwetter umgehend zu dokumentieren, welche Schäden entstanden sind. Fotos von den betroffenen Bereichen sollten schnellstmöglich gemacht werden, da dies die Abwicklung der Schadensregulierung erheblich erleichtert und beschleunigt. Darüber hinaus raten die Versicherer dazu, sich im Vorfeld über die Gefahrenzonen zu informieren und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um potenzielle Schäden zu minimieren. Die Wiener Städtische erwähnt hier, dass die amtlichen Daten zu Gefährdungszonen unter hora.gv.at einsehbar sind.
Ein weiteres Anliegen der Versicherungsunternehmen ist es, die Kunden über mögliche Risiken zu informieren und zu warnen. So setzen viele Versicherer moderne Technologien ein, um ihre Kunden über bevorstehende Unwetter zu benachrichtigen. Diese präventiven Maßnahmen könnten dazu beitragen, Schäden an Gebäuden und Grundstücken möglichst zu verhindern oder zumindest zu begrenzen. Nach den ersten Aufräumarbeiten sollte die vollständige Dokumentation der Schäden im Vordergrund stehen. Diese dokumentierten Schäden sind der Schlüssel zu einer schnellen und fairen Entschädigung durch die Versicherungen.
Insgesamt sind die Versicherungen gut auf die Herausforderungen vorbereitet, die wiederholte Wetterereignisse mit sich bringen. Die UNIQA hebt hervor, dass sie in ihren Servicezentren und IT-Bereichen personell aufgestockt haben und künstliche Intelligenz (KI) verwenden, um die Schadensbearbeitung effizienter zu gestalten. Dies zeigt, dass die Branche sich kontinuierlich bemüht, ihre Prozesse zu optimieren und den Bedürfnissen der Versicherten entgegenzukommen.
Durch die richtige Wahl der Versicherungspolicen und proaktive Maßnahmen können Eigentümer und Mieter sich besser gegen die finanziellen Folgen von Unwettern wappnen. Wer derzeit über eine Versicherung nachdenkt, sollte sich daher nicht nur über die Tarife informieren, sondern auch die genaue Deckung und die bestehenden Grenzen der Versicherung verstehen.