Die Entscheidung über den umstrittenen S-Link in der Region hat für mächtig Aufregung gesorgt. Bei einer Volksbefragung stimmten die Bürger klar gegen das Verkehrsprojekt, wobei besonders in den südlichen Gemeinden ein deutliches Nein zu verzeichnen war. Bürgermeisterin Gabriella Gehmacher-Leitner aus Anif erklärte, dass die Leute emotional auf diese Entscheidung reagiert haben, und hinterfragte, ob ein Projekt in diesem frühen Stadium tatsächlich vom Volk entschieden werden sollte.
„Das Verkehrsproblem kann man nicht wegwischen“, betonte Gehmacher-Leitner. Gerade in Anif, wo täglich viele Fahrzeuge durch den Ort fahren, um die Staus in Hallein und auf dem Weg nach Salzburg zu vermeiden, gibt es großen Gesprächsbedarf. Auch Alexander Stangassinger, der Bürgermeister von Hallein, äußerte sich kritisch zu dem Projekt. Er machte fest, dass das Votum aus verschiedenen Gründen zustande kam. Hauptsächlich führe eine ungünstige Trassenführung und das verlorene Vertrauen in die Betreiber zu dieser ablehnenden Haltung.
Reaktionen auf das Nein
Christian Struber, Aufsichtsratschef der S-Link-Gesellschaft, war über das Ergebnis überrascht, besonders in Gemeinden, die von dem Projekt hätten profitieren können. Selbst in seiner eigenen Gemeinde St. Koloman gab es eine Ablehnung von 55,8 Prozent. Er kündigte an, dass die Eigentümer nun klären müssen, wie es mit der S-Link-Gesellschaft weitergeht. Das Land und die Stadt Salzburg sowie die Salzburg AG müssen sich intensiv mit den nächsten Schritten befassen.
Die S-Link-Gesellschaft hat eine Konzession bis 2030, um das Projekt zu realisieren. Jetzt liegt der Druck auf der Stadt Salzburg, die wesentlich gegen den S-Link war, um alternative Lösungen zu finden, die ebenso den Verkehrsfluss verbessern können. Es wird spekuliert, ob eventuell Teile der S-Link-Planung, wie eine Verkehrsberuhigung beim Rudolfskai, dennoch umgesetzt werden könnten.
Verkehrsstadträtin Anna Schiester gab an, dass die Stadt bereits mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation plant. Dazu gehören unter anderem ein neues Radverleihsystem und die Einführung neuer Buslinien. In ihrer Übersicht stellte sie mehrere Vorhaben vor, die in naher Zukunft realisiert werden sollen.
- Flachgau: Bei der Volksbefragung im Flachgau lag die Wahlbeteiligung bei 40,4 %, wobei Grödig und Anif die höchsten Ablehnungsquoten mit 55,5 % und 63,4 % aufwiesen.
- Stadt Salzburg: In der Stadt stimmten alle Stadtteile gegen das Projekt, die Wahlbeteiligung lag bei 43,2 % unter den 92.000 Wahlberechtigten.
- Tennengau: Im Tennengau war die Wahlbeteiligung mit 44,7 % am höchsten. Nur in den Gemeinden Abtenau, Annaberg-Lungötz und Rußbach gab es eine Mehrheit, die für das Projekt stimmte.
Die Rückmeldungen und die Debatte sind damit noch lange nicht beendet. Die Verantwortlichen müssen nun sehr genau abwägen, welche nächsten Schritte sinnvoll sind, um die Herausforderungen im Verkehr zu bewältigen. Schließlich bleibt unklar, wie der Alltag ohne eine Lösung für das bestehende Verkehrsproblem (insbesondere mit dem anhaltenden Stau) bis zur Verfügung stehenden Alternativen gestaltet wird. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.sn.at.