
Eine bedeutende Änderung steht für die Innenstadt von Salzburg bevor: Der Plan, den Verkehr in der Altstadt zu beruhigen und Autos weitgehend aus diesem historischen Bereich zu verbannen, hat eine breite Diskussion unter den Ansässigen ausgelöst. Baustadträtin Anna Schiester von der Bürgerliste hat erklärt, dass es in der Vergangenheit bereits Versuche gab, die Verkehrssituation zu verbessern, doch damals fehlte die politische Unterstützung.
Im aktuellen Kontext wird das Neutor, ein zentraler Zugang zur Altstadt, voraussichtlich ab Ende 2025 oder Anfang 2026 nur eingeschränkt befahrbar sein. Dies ergibt sich aus den anstehenden Bauarbeiten für die Salzburger Festspiele. Die Stadt plant, die Gelegenheit zu nutzen, um die gesamte Altstadt von Verkehrsbelastungen zu entlasten. Ob sich dieser Ansatz positiv auf die umliegenden Stadtteile auswirken wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Meinungen der Ansässigen sind geteilt
Ein Blick in die Nachbarschaft zeigt, dass die Meinungen unter den Geschäftsinhabern gespalten sind. Martin Mackeldey, Geschäftsführer des Schuhgeschäfts Scarpe Italiane, befindet sich direkt am Neutor. Er äußerte Bedenken: "Ich kann die Auswirkungen der Innenstadtsperre nicht einschätzen, aber für diese Ecke ist die Baustelle Gift," sagt er frustriert. Mackeldey fordert mehr Unterstützung von der Stadt, da er sich von den Entscheidungsträgern im Stich gelassen fühlt. "Wir sind immerhin Steuerzahler dieser Stadt und da kann man erwarten, dass jemand nachfragt, wie es uns mit der Baustelle geht."
Ähnlich kritisch sieht die Situation Marlene Stocker von Trachten Beuerle. "Man schneidet eine Lebensader in die Stadt ab. Das Gebiet hier wird verstopft durch die Autos," erklärt sie. Während sie grundsätzlich für eine Reduzierung des Verkehrs in der Innenstadt ist, plädiert sie für ein umfassenderes Konzept: "Es braucht Alternativen wie Busverbindungen und Anreize, damit die Menschen wirklich auf ihr Auto verzichten." Sie merkt an, dass es bereits in anderen Stadtteilen, wie zum Beispiel Riedenburg, zu Staus aufgrund von Baustellen kam.
Gabriela Fischer, die seit einem Jahrzehnt die Stoffgalerie betreibt, sieht die Situation etwas entspannter. "Ich rechne mit Umgehungsverkehr, aber das wird uns nicht betreffen. Der Verkehr wird sich nach Mülln verlagern," gibt sie zu verstehen. Ihr Vertrauen in eine Lösung, die die Innenstadt entlastet, ist zwar vorhanden, jedoch bleibt die Frage, ob diese Entwicklungen letztendlich positiv oder negativ verlaufen werden.
Diese Änderungen und der anhaltende Diskurs zeigen, wie wichtig eine durchdachte Verkehrsplanung für die Innenstadt von Salzburg ist. Die Herausforderung besteht darin, die Balance zwischen der Förderung der Fußgängerfreundlichkeit und den Bedürfnissen der Geschäftsinhaber zu finden. Über die geplanten Maßnahmen wird weiterhin diskutiert, wobei die nächste Sitzung des Planungsausschusses bereits auf der Agenda steht. Die Ungewissheit über die Auswirkungen auf die angrenzenden Stadtteile bleibt, und die Ansichten der Betroffenen sind klar: Es braucht mehr Kommunikation und ein klares Konzept, um sowohl die Verkehrssituation nachhaltig zu verbessern als auch die Interessen der ansässigen Geschäfte zu schützen.
Für detaillierte Informationen zum Thema Verkehrsberuhigung in Salzburg und zur Situation in den umliegenden Stadtteilen, sehen Sie die aktuelle Berichterstattung auf www.sn.at.
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