
In Bischofshofen, im Süden Österreichs, steht ein großes Bauvorhaben in der Kritik. Der geplante Interspar-Hypermarkt sorgt bereits für lebhafte Diskussionen und Ängste vor einem möglichen Verkehrschaos. Während Landes- und Gemeindevertreter versichern, dass die Infrastruktur für den ansteigenden Verkehr gerüstet sei, zweifeln viele Anwohner an diesen Aussagen und befürchten negative Auswirkungen.
Das Vorhaben umfasst mehr als 40.000 Artikel, die jedoch nicht über die belebte Gasteiner Straße, sondern durch die Luttersbachgasse angeliefert werden sollen. Diese Straße führt direkt durch ein Wohngebiet und könnte somit zusätzliche Belastungen für die Anwohner mit sich bringen.
Steigende Verkehrsbelastung und Skepsis der Anwohner
Laut Expertenschätzungen könnten durch den neuen Markt bis zu 190 zusätzliche Fahrzeuge pro Stunde in die bereits stark frequentierten Verkehrsströme einfließen. Diese Prognosen wurden in mehreren Verkehrsgutachten untersucht, doch die Ergebnisse sind uneinheitlich. Während zwei Gutachten eine Überlastung der Straßeninfrastruktur vorhersagen, erbrachte eine dritte Berechnungsmethode optimistischere Zahlen, was die politischen Entscheidungsträger ermutigte, dem Projekt grünes Licht zu geben.
Diese Entscheidung ist nicht ohne Kontroversen. Der grüne Klubobmann Simon Heilig-Hofbauer warnt davor, dass die Maßnahmen zur Vermeidung eines Verkehrsengpasses erst nach der Fertigstellung des Marktes kommen sollen. Er sieht dies kritisch und bezeichnet es als eine „Anlauf in eine Verkehrsüberlastung“.
Politische und öffentliche Reaktionen
Das Büro des zuständigen Landesrates, Martin Zauner, verteidigt das Projekt und behauptet, dass alle Aspekte umfassend geprüft wurden. Dennoch bleibt der Widerstand der „Grünen“ bestehen, die auf die Notwendigkeit einer umweltgerechten Planung hinweisen. Die geplante Ansiedlung wird von derartigen Politikern als „Verhinderungspolitik“ diffamiert, die sich gegen die Interessen der Bürger richten würde.
Ein weiteres Argument gegen das Projekt bezieht sich auf die Anhäufung von Handelsmärkten, die im Widerspruch zu den Raumordnungsgrundsätzen stehen soll. Kritiker der Umwidmung befürchten, dass dies die Diversität der Gebäudestrukturen gefährden könnte. Diese Sorgen wurden jedoch von der Stadtgemeinde niedergeschlagen, indem sie auf bereits bestehende Projekte verwies, die eine Durchmischung von Wohn- und Handelsnutzungen in der Innenstadt fördern.
Aktuell gibt es noch keine konkreten Informationen zum Baustart des Interspar-Marktes, und der Spar-Konzern hält sich bezüglich der laufenden Abklärungen bedeckt. Die Sprecherin des Salzburger Spar-Konzerns, Nicole Berkmann, gibt keine Details zu den Vorwürfen oder den Liefermodalitäten bekannt und verweist auf die laufenden behördlichen Verfahren.
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