In Europa gibt es zahlreiche wunderschöne Reiseziele, die jährlich Millionen von Touristen anziehen. Die anhaltende Beliebtheit dieser Orte führt jedoch häufig zu überfüllten Straßen und Warteschlangen. Eine aktuelle Studienanalyset durchgeführt von der Ferienhaus-Plattform „Holidu“ zeigt, welche europäischen Reiseziele besonders von diesem Phänomen betroffen sind. Anhand der Verhältniszahl von Touristen zu Einheimischen wurden die überfülltesten Destinationen identifiziert.
Einblicke in die Top-reisenden Städte
Dubrovnik, eine malerische Stadt an der Adriaküste Kroatiens, führt die Liste an. Hier ist das Verhältnis der Touristen zu den Einheimischen besonders alarmierend: Auf jeden Einwohner kommen 27 Besucher. Dies resultiert nicht zuletzt aus der Popularität der Stadt als Drehort für die erfolgreiche Serie „Game of Thrones“, die zusätzliches Interesse und Massen an Reisenden anzieht. Früher als ruhiger Küstenort bekannt, hat sich Dubrovnik mittlerweile in einen Touristenmagneten verwandelt.
Auf den zweiten Platz kommt die griechische Insel Rhodos, die mit 26 Touristen pro Einwohner in der Hochsaison ebenfalls stark überlaufen ist. Diese beliebte Ferieninsel bietet mehr als nur schöne Strände und historische Stätten; die charmanten Gassen sind überfüllt, was die Urlaubsatmosphäre für die Einheimischen beeinträchtigen kann.
Venedig und die Herausforderungen des Massentourismus
Italien ist ein weiteres Land, das mit dem Problem des Massentourismus zu kämpfen hat. Venedig, bekannt für seine romantischen Kanäle, steht auf dem dritten Platz. Mit 21 Touristen pro Einheimischem wird der Alltag der Bewohner zunehmend schwierig. Die Stadt hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Menschenmengen zu regulieren: Tagesgäste müssen seit diesem Jahr eine Eintrittsgebühr zahlen.
Florenz und seine kulturellen Schätze
Ein weiteres überfülltes Ziel in Italien ist Florenz, das mit 13 Besuchern pro Einwohner den fünften Platz belegt. Berühmt für seine kulturellen und historischen Schätze, strömen Menschenmengen zur Ponte Vecchio und zum Dom, die sich zunehmend wie Touristenfallen anfühlen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, erhebt die Stadt seit April 2023 eine höhere Kurtaxe, um die Auswirkungen des Tourismus auf die lokale Infrastruktur zu mildern.
Heraklion und Reykjavik: Auf den Spuren der Natur
Heraklion in Griechenland folgt auf dem vierten Platz mit 18 Gästen pro Kopf. Diese Hafenstadt ist vor allem für ihre Nähe zu antiken Stätten und traumhaften Stränden bekannt. Reisende strömen hierher vor allem in der Hochsaison, was nicht gerade zur Entspannung der Einheimischen beiträgt.
Die isländische Hauptstadt Reykjavik ist nicht weit dahinter und hat eine ähnliche Herausforderung zu meistern. Mit zwölf Touristen pro Einwohner hat auch sie an Attraktivität gewonnen, vor allem aufgrund der beeindruckenden Natur von Vulkanen und Gletschern, die Reisende aus der ganzen Welt anzieht.
Amsterdam und sein einzigartiger Charme
Abgerundet wird die Liste mit Amsterdam, das ebenso zwölf Urlauber auf jeden Einwohner verbucht. Die Stadt zieht Besucher mit ihren malerischen Grachten und historischen Backsteinhäusern an. Insbesondere das Flair der Coffeeshops und die lebhafte Kulturszene machen Amsterdam zu einem beliebten Ziel.
Die Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften
Die massiven Besucherzahlen in diesen Städten bringen nicht nur Herausforderungen für die Infrastruktur mit sich, sie belasten auch die Lebensqualität der Einheimischen. Viele Einwohner berichten, dass sie unter den Menschenmengen leiden und die einstigen Ruheoasen nicht mehr genießen können. Der Tourismus hat zwar positive wirtschaftliche Effekte, aber das Gleichgewicht zwischen Tourismus und Lebensqualität muss sorgfältig gewahrt bleiben.