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Überfüllte Strände und Proteste: Die Schattenseite des Massentourismus in Spanien

¡Achtung, Touris! In Spanien brodeln die Proteste gegen Massentourismus: Einheimische kämpfen in Barcelona und anderen Hotspots gegen steigende Preise und überfüllte Straßen!

Madrid/Wien (dpa) – Spanien, mit seiner beliebten Urlaubsinsel Mallorca und Städten wie Barcelona, ist ein bekanntes Ziel für Touristen. Doch in letzter Zeit haben sich die Gemüter erhitzt. Die Einheimischen sind verärgert über die steigenden Lebenshaltungskosten und die Belastungen durch die wachsende Zahl an Besuchern. Diese Proteste gegen den Massentourismus verdeutlichen einen bemerkenswerten Trend in vielen beliebten Urlaubsorten weltweit.

Während man bei Überfüllung und verdecktem „Overtourism“ oft sofort an die großen Städte denkt, liegt die Herausforderung vielerorts weiterhin im Schatten. Der Massentourismus in Städten wie Barcelona oder an Stränden in Andalusien scheint im Widerspruch zu den hohen Kosten zu stehen, die die Anwohner tragen müssen. Eines der drängendsten Probleme ist beispielsweise der Wassermangel, der nicht nur die Natur, sondern auch die täglichen Bedürfnisse der Einwohner beeinträchtigt.

Österreich führt die Rangliste an

Wenngleich Spanien als eines der meistbesuchten Urlaubsländer gilt, zeigt eine Betrachtung der Besucherzahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl ein anderes Bild. Österreich rangiert hier an der Spitze. laut UN Tourism. Auf jeden Einwohner entfallen dort etwa 3,4 Touristen – eine Kennzahl, die eindeutig auf die Beliebtheit der Alpenrepublik hinweist.

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Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2023 zählte Österreich fast 31 Millionen Touristen, vor allem aus Deutschland. Über 57 Millionen Übernachtungen wurden von deutschen Gästen in Österreich verzeichnet, wobei Wien sowohl im Winter als auch im Sommer als Hauptziel beliebteste Stadt bleibt.

„Wir sollten stolz auf die Vielfalt und unsere Anziehungskraft als Urlaubsland sein“, erklärt Tanja Gruber, die Sprecherin von „Österreich Werbung“ (ÖW). Diese Botschaft könnte die Stimmung unter den Einheimischen heben, die oft in falscher Bescheidenheit verharren.

Die Touristenströme in Europa

Ein interessanter Aspekt ist die Platzierung anderer europäischer Länder in der Tourismusstatistik. Frankreich, das sich im Jahr 2023 mit 100 Millionen Ankünften den ersten Platz sichert, verdankt dies auch seinen legendären Städten wie Paris. Spanien folgt mit 85,2 Millionen und die USA mit 66,5 Millionen Besuchern.

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Besonders auffällig sind die hohen Besucherzahlen in kroatischen Städten wie Dubrovnik, wo 27 Touristen pro Einwohner gezählt werden. Dies signalisiert die hohe Anziehungskraft Kroatiens, das sich als wunderbares Ziel für Urlauber etabliert hat.

Land Touristen pro Einwohner
Österreich 3,4
Griechenland 3,1
Spanien 1,8
Frankreich 1,5
Italien 1,0
Deutschland 0,4

Wenn man sich die touristischen Hotspots ansieht, ist bemerkenswert, dass die Zahl der Übernachtungen in bestimmten Regionen wie der Südlichen Ägäis in Griechenland besonders hoch ist. Im Durchschnitt gab es dort mehr als 110 Übernachtungen pro Einwohner, was ein extrem ungleiches Verhältnis zwischen Touristen und ansässigen Bewohnern zeigt.

In den großen Städten wie Venedig, mit 21 Touristen pro Einwohner, oder Amsterdam, wo es 12 sind, wird die Problematik überfüllter Attraktionen noch deutlicher. Dies führt zu einem hohen Druck auf die Infrastruktur und negative Reaktionen von Anwohnern, die oft das Gefühl haben, dass ihre Stadt zu einem „Freizeitpark“ für Touristen geworden ist.

Die Transformation des Tourismus

Doch was bedeutet all dies für die Zukunft des Tourismus? Die Erfahrungen der Anwohner können schwerwiegende Folgen für die Art und Weise haben, wie Städte mit der massiven Anzahl von Besuchern umgehen. Es stellt sich die Frage, ob es nicht an der Zeit ist, nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um das Gleichgewicht zwischen Tourismus und Lebensqualität zu finden.

In einer Zeit, in der der Tourismus einen immer größeren Wettbewerb hat, muss darüber nachgedacht werden, wie die verschiedenen Destinationen sich positionieren wollen, ohne die Bedürfnisse der Bewohner zu vernachlässigen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich diese turbulente Wechselwirkung zwischen Einheimischen und Touristenzahl auf die zukünftige Politik im Reise- und Tourismusbereich auswirken wird.

Die Debatte um den Massentourismus wird nicht nur in Europa, sondern weltweit geführt. Viele Länder sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, die durch die Coronapandemie noch verstärkt wurden. In einigen Städten dieser Welt haben Initiativen begonnen, um die negativen Auswirkungen des Tourismus zu mindern, während andere Destinationen noch immer um die Rückkehr der Reisenden bitten, um ihre Wirtschaft anzukurbeln.

Einige Regionen setzen auf nachhaltigen Tourismus, um die Attraktivität ihrer Angebote zu bewahren. Island beispielsweise hat in den letzten Jahren seine Maßnahmen verstärkt, um die Umwelt zu schützen, die durch den Anstieg des Tourismus gefährdet ist. In Neuseeland werden ähnliche Ansätze verfolgt, wo Bestimmungen für Besucherkapazitäten in sensiblen Gebieten eingeführt wurden. Die Balance zwischen touristischem Wachstum und Lebensqualität der Einheimischen bleibt eine Herausforderung.

Herausforderung Massentourismus in der Vor-Corona-Zeit

Vor der Pandemie war das Problem des Overtourism bereits ausgeprägt. Städte wie Venedig und Barcelona führten bereits damals lokale Maßnahmen ein, um die Anzahl der Touristen zu regulieren. In Venedig wurden Zugangsbeschränkungen für bestimmte Orte angedacht, während Barcelona die Einführung einer Touristensteuer diskutierte. Diese Maßnahmen zeigten, dass Städte versuchten, den Wunsch der Einheimischen nach einem besseren Gleichgewicht zwischen touristischem Andrang und Lebensqualität zu berücksichtigen, was in vielen Fällen zu Protesten führte.

Ein besonders bekanntes Beispiel ist die Stadt Dubrovnik: Der Anstieg der Besucherzahlen um mehr als 60 Prozent in den letzten zehn Jahren stellte die Infrastruktur stark auf die Probe. Dies führte zu Maßnahmen, die die Anzahl der täglich zugelassenen Touristen im historischen Zentrum der Stadt begrenzen sollten.

Aktuelle Maßnahmen zur Regulierung des Tourismus

Angesichts der weltweiten Herausforderungen durch Overtourism haben einige Destinationen bereits Maßnahmen getroffen. Barcelona beispielsweise plant eine lokale Gesetzgebung, die die Anzahl der genehmigten Touristenunterkünfte reguliert und damit den Druck auf Wohnraum und Infrastruktur verringern soll. In vielen italienischen Städten wurden Touristensteuern eingeführt, um in die Pflege und Instandhaltung von Sehenswürdigkeiten zu investieren.

Auf der anderen Seite gibt es auch künstlerische und kulturelle Antworten auf die Herausforderungen des Massentourismus. In vielen Gebieten gab es in den letzten Jahren einen Trend, der den Besuchern alternative, weniger frequentierte Orte nahelegt, um dem Ansturm auf die traditionellen Touristenattraktionen entgegenzuwirken. Dies fördert zudem die Erkundung der kulturellen Vielfalt und bringt mehr Tourismus-Einnahmen in weniger entwickelte Regionen.

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