In einer jüngsten Untersuchung von KMU Forschung Austria wird darauf hingewiesen, dass jede zehnte Gemeinde im Bundesland Salzburg ohne Nahversorger auskommen muss. Dies ist zwar eine Herausforderung, doch im bundesweiten Vergleich belegt Salzburg den dritten Platz, hinter Steiermark und Wien. Es bleibt jedoch festzustellen, dass die Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten signifikant sind.
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass insbesondere in kleineren, abgelegenen Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern die Existenz der traditionellen Lebensmittelgeschäfte in Gefahr ist. Viele junge Menschen sehen sich oft nicht in der Lage oder bereit, das elterliche Geschäft zu übernehmen, welches aus wirtschaftlicher Sicht unprofitabel erscheinen könnte. Dieses Problem ist nicht neu; es gibt seit Jahren einen Rückgang der Nahversorger in ländlichen Gebieten, während die Städte eine Zunahme von Lebensmittelgeschäften verzeichnen.
Die Faktenlage im Detail
Die Zahlen sind alarmierend: Bis 2022 gab es in Österreich insgesamt 382 Gemeinden, die ohne Nahversorger auskommen mussten. Das entspricht 18 Prozent aller Gemeinden. In Salzburg liegt dieser Anteil bei elf Prozent, was im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt eine erfreuliche Zahl darstellt. Wien hingegen zeigt ein vorbildliches Modell, da dort die Nahversorgung flächendeckend und effektiv funktioniert. Im Burgenland ist die Situation am kritischsten, wo 30 Prozent der Gemeinden auf Lebensmittelgeschäfte verzichten müssen.
Entwicklung auf dem Markt
Erstaunlicherweise zeigt der Bericht der Wirtschaftskammer Österreich, dass der jahrzehntelange Trend des Rückgangs von Nahversorgern in den letzten Jahren gebrochen wurde. Stattdessen gibt es wieder positive Entwicklungen, mit einer Zunahme von Lebensmittelläden in mehreren Gemeinden. Diese Trendwende könnte darauf hindeuten, dass die Nachfrage nach lokalen Nahversorgern erkannt wurde und man wenigstens punktuell auf die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung eingeht.
Die Herausforderungen in diesem Bereich sind jedoch noch nicht überwunden. Die Frage der langfristigen Existenz kleiner Lebensmittelgeschäfte bleibt für viele Gemeinden eine zentrale Thematik. Bürger, die in abgelegenen Regionen leben, benötigen Zugang zu frischen Lebensmitteln, und das Fehlen von Nahversorgern kann sich negativ auf die Lebensqualität und die soziale Infrastruktur auswirken.
Diese Entwicklungen sollten weiter beobachtet werden, denn sie spiegeln nicht nur aktuelle wirtschaftliche Gegebenheiten wider, sondern betreffen auch die alltägliche Lebensführung der Menschen. Eine detaillierte Analyse zur Situation in Salzburg und den damit verbundenen Trends findet sich bei salzburg.orf.at.