Stadt Salzburg

Stadtregionalbahn S-LINK: Neuer Mobilitätsplan für Salzburg vorgestellt

"Salzburg plant eine total neue Verkehrsoffensive mit der S-LINK-Bahn, präsentiert vom Landeshauptmannstellvertreter Schnöll – die Bürger dürfen abstimmen, was wird aus dem staugeplagten Zentrum?"

Drei Monate vor der entscheidenden Bürgerbefragung zur geplanten Stadtregionalbahn S-LINK, die am 10. November stattfinden wird, hat Landeshauptmannstellvertreter Stefan Schnöll (ÖVP) am vergangenen Freitag ein umfassendes Gesamtmobilitätskonzept vorgestellt. Der S-LINK könnte dabei als „Herzstück“ eines größeren Vorhabens angesehen werden, das nicht ausschließlich den öffentlichen Verkehr betrifft, sondern auch die Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger erheblich verbessern soll. Angesichts der steigenden Verkehrsdichte und Staus hat die Stadt Salzburg dringenden Handlungsbedarf.

Das Mobilitätskonzept und seine Ziele

Der S-LINK erstreckt sich über rund 17 Kilometer und soll in weiten Teilen unterirdisch verlaufen. Stefan Schnöll betonte, dass die isolierte Betrachtung dieser Bahnverbindung vom Hauptbahnhof nach Hallein nicht zielführend sei. Um die derzeitige Nutzung des öffentlichen Verkehrs von lediglich 16 Prozent zu erhöhen, wurde in Kooperation mit dem Salzburger Verkehrsverbund (SVV) und verschiedenen anderen Experten ein umfassendes Konzept entwickelt. Dieses Ziel ist angesichts des hohen Anteils des Autoverkehrs von 46 Prozent besonders relevant.

Zusätzliche Verkehrsachsen und Verbindungen

Ausschlaggebend für den Erfolg des S-LINK wird nicht nur die Bahnlinie selbst sein, sondern auch die Einrichtung zusätzlicher Schienenachsen. Diese könnten unter anderem eine Verbindung zur Messe und möglicherweise noch weiter zum Flughafen sowie zur Nachbargemeinde Wals umfassen. SVV-Chef Johannes Gfrerer wies darauf hin, dass bestehende Buslinien künftig durch das gesamte Stadtgebiet fahren sollen, wodurch die Erreichbarkeit aller Stadtteile erleichtert wird. „Unser Ziel ist, mit einmal oder gar keinem Umsteigen alle Punkte in der Stadt zu erreichen“, so Gfrerer.

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Politische Unterstützung und Herausforderungen

Obwohl die Mehrzahl der politischen Akteure das Vorhaben unterstützt, bleibt der Bau des S-LINK letztlich an das Ergebnis der Bürgerbefragung in den von der Bahn betroffenen Bezirken gebunden. Die Sozialdemokraten haben jedoch klare Bedenken gegen das Projekt geäußert. Salzburgs Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) fordert eine Kostenobergrenze für die Stadt, sollte der Bau zustande kommen. Schnöll stellte klar, dass Gespräche zu einem entsprechenden Rahmen stattfinden, wies aber darauf hin, dass die Finanzierung auch in Zukunft eine Herausforderung bleiben wird.

Geplante Infrastrukturverbesserungen

Teil des Mobilitätskonzepts sind auch zahlreiche infrastrukturelle Innovationen. So sollen die Stadtbus-Terminals an den Stadtrand verlegt werden, um den Verkehr zu entlasten. Gleichzeitig ist der Bau von Park-and-ride- und Bike-and-ride-Anlagen geplant, die es Pendlern und Besuchern erleichtern sollen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Auch für Mikromobilität in den Umlandgemeinden wird ein Ausbau angestrebt, um die gesamte Region besser in das Verkehrsnetz einzubinden.

Finanzierungsaspekte und Ausblick

Die Kosten für das gesamte S-LINK-Projekt liegen derzeit bei geschätzten 2,2 Milliarden Euro, wobei der Bund voraussichtlich 50 Prozent übernehmen wird. Schnöll warnte jedoch, dass eine Verzögerung des Baubeginns zu höheren Kosten führen könnte. Wichtig ist auch, dass die genauen Kosten für das gesamte Mobilitätskonzept aktuell noch nicht abschätzbar sind, was zukünftige Planungsschritte erschweren könnte.

Der S-LINK im Kontext von Verkehr und Umwelt

Dieser gesamte Plan zeigt deutlich, dass ein Umdenken bezüglich Verkehrsinfrastrukturen in städtischen Räumen dringend erforderlich ist. Der S-LINK steht nicht nur für eine notwendige Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, sondern auch für ein nachhaltiges Mobilitätskonzept, das die Lebensqualität in Salzburg erhöhen kann. Angesichts der steigenden Zahl von Radfahrern und Fußgängern ist es von großer Bedeutung, diesen Verkehrsteilnehmern ausreichend Platz zu bieten und die Straßen sicherer zu gestalten.

Quelle/Referenz
kurier.at

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